10 Jahre Charta der Vielfalt – Diversity in Deutschland

Seit zehn Jahren gibt es die Charta der Vielfalt, eine Initiative zur Förderung von Vielfalt in Institutionen und Unternehmen. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, Organisationen dabei zu unterstützen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt hat diese am 10. November 2016 in Berlin die Studie „Diversity in Deutschland“ vorgestellt.

Die dbb jugend ist Unterzeichnerin der Charta und setzt sich dafür ein, dass der öffentliche Dienst vielfältiger wird, um ein Abbild der Gesellschaft zu sein. „Wir als dbb jugend begleiten die Charta der Vielfalt schon seit 2013, weil es uns sehr wichtig ist, dass der öffentliche Dienst auch in Zukunft gut aufgestellt ist“, sagte dbb jugend-Vorsitzende Sandra Kothe. „Dabei kann ein Instrument, wie es das Diversity-Management ist, konstruktiv genutzt werden. Uns geht es um die Optimierung des Zusammenspiels unterschiedlichster Charaktere mit diversen kulturellen und persönlichen Hintergründen im Arbeitsalltag. Jeder und jede bringt eigene Besonderheiten mit, die im Team als Gewinn betrachtet werden.“

Wie wichtig es ist, Diversity-Management weiter umzusetzen, lässt sich an den Ergebnissen der repräsentativen Benchmark-Studie ablesen, für die knapp 6oo Führungskräfte und Diversity-Verantwortliche befragt wurden: Obwohl über 65 Prozent der Befragten überzeugt sind, das Diversity-Management der eigenen Organisation konkrete Vorteile bringt, steht Deutschland bei der Umsetzung noch am Anfang. Zwei Drittel der Unternehmen haben bisher noch keine entsprechenden Maßnahmen umgesetzt. Den größten Nutzen von Diversity-Management sehen die Befragten darin, dass Personal-ressourcen besser genutzt werden können und ihre Unternehmen oder Organisationen als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden. Ein Studienteilnehmer: „Viele Führungskräfte ab 50 haben noch ein sehr deutsches Mitarbeiterbild. Alles soll wohlgeordnet und berechenbar sein, wir Jüngeren kennen das anders, wir sind mit der Globalisierung aufgewachsen.“

„Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind eine Bereicherung für den öffentlichen Dienst“, ist sich Sandra Kothe sicher. „Sie sind Brückenbauer und können dazu beitragen, dass das Verständnis zwischen Verwaltungen, Behörden und Zuwanderern nicht nur in Bezug auf die Sprache, sondern auch mit Blick auf die kulturelle Vielfalt steigt. Auch für die Nachwuchsgewinnung sind solche Beschäftigten ein großes Plus. Viele junge Menschen mit Migrationshintergrund haben den öffentlichen Dienst als Arbeitgeber gar nicht auf dem Schirm. Hier wirken die Einsteiger mit Migrationshintergrund als Vorbild und ziehen Bekannte und Verwandte nach. Diversity-Management kann hier dem demografischen Wandel und dem dadurch resultierenden Fachkräftemangel entgegenwirken.“

 

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