Für den Erhalt stabiler Alterssicherungssysteme hat sich der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach auf dem 2. dbb Bundesseniorenkongress am 30. Oktober 2018 ausgesprochen.
„Die Absicherung im Krankheits- und Pflegefall ist ein wesentlicher Pfeiler guter Seniorenpolitik. Die Beiträge und Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung müssen sicherstellen, dass ältere Menschen durch die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen nicht übermäßig finanziell belastet werden“, so der dbb Chef. In diesem Zusammenhang plädierte er für den Erhalt des bewährten Beihilfesystems für Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger, das Leistungen erbringen müsse, die „dem Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation entsprechen.“
Überlegungen zur Einführung einer Einheitsversicherung erteilte Silberbach eine deutliche Absage. Am Beispiel des in Hamburg eingeführten Wahlrechts für Beamte zwischen Beihilfe mit privater Krankenversicherung und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) sei zu erkennen, dass ein Systemwechsel auch Gefahren berge: „Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die einmal getroffene Entscheidung nicht korrigierbar ist. Wenn der Beitrag mit jeder Besoldungserhöhung weiter ansteigt, ist ein Wechsel zurück in die Beihilfe nicht möglich.“
Der dbb bundesseniorenvertretung attestierte der dbb Chef Weitblick in ihren Entscheidungen: „Sie haben nie die Interessen und Sorgen der jüngeren Generation aus den Augen verloren, denn die Sicherung einer auskömmlichen Altersversorgung ist nicht zuletzt im Interesse der Jungen ein Stück Zukunftssicherung.“
Der dbb Bundesseniorenkongress stand dieses Mal unter dem Motto „Ob jung, ob alt – Zusammenhalt!“. Die Delegierten legten ihre die Leitlinien für die kommenden fünf Jahre fest. Außerdem wählten sie einen neuen Vorstand: Dr. Horst Günther Klitzing (DPhV) wird die dbb bundesseniorenvertretung künftig als Vorsitzender leiten. Zweiter Vorsitzender ist Siegfried Damm (VDStra.) Ebenfalls neu im Vorstand der Seniorenorganisation ist Anke Schwitzer (DSTG) als stellvertretende Vorsitzende. Die stellvertretenden Vorsitzenden Max Schindlbeck (VBE) und Klaus-Dieter Schulze (komba) wurden durch das Votum des Bundesseniorenkongresses in ihren Ämtern bestätigt. Der bisherige Bundesvorsitzende Wolfgang Speck sowie die Zweite Vorsitzende Uta Kramer-Schröder und der stellvertretende Vorsitzende Klaus Becht hatten sich nicht mehr zur Wahl gestellt.
Der scheidende Vorsitzende Speck betonte in seiner Abschiedsrede den Zusammenhalt zwischen den Generationen: „In Zeiten, in denen scheinbar Selbstverständliches immer wieder auf den Prüfstand gestellt wird, kommt es darauf an, gemeinsam für Ziele zu kämpfen. Daher ist mir auch der stete Dialog mit der dbb jugend ein großes Anliegen gewesen.“
Klitzing nannte „Neugier auf neue Themen und Herausforderungen“ als Grund für seine Kandidatur. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, Politik für Senioren zu machen, und dass es wichtig ist, die Anliegen der älteren Generation sowohl innerhalb des dbb zu vertreten und sie auch nach außen in die Gesellschaft zu tragen.“ Als wichtige Schwerpunkte seiner seniorenpolitischen Arbeit nannte Klitzing Gesundheitspolitik, Pflege- und Pflegeversicherung sowie die noch nicht vollständig vollzogene Angleichung des Rentenniveaus Ost an das Westniveau. Weiter möchte Klitzing dazu beitragen, Ungleichheiten zu Lasten der Älteren bei Versorgung und Infrastruktur auszugleichen: „Es kann nicht sein, dass die gesellschaftliche Teilhabe von den Angeboten abhängig ist, die der jeweilige Wohnort älteren Menschen bietet oder eben nicht bietet.“