Auszeichnung für Kampagne „Gefahrenzone Öffentlicher Dienst“: dbb jugend nrw gewinnt Politikaward 2016

Bei der Arbeit angepöbelt oder sogar angegriffen zu werden, gehört in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes mittlerweile zum Tagesgeschäft. Um die Öffentlichkeit für das Problem zu sensibilisieren hat die Deutsche Beamtenbund-Jugend NRW (dbbj nrw) im April 2016 in Zusammenarbeit mit der Digitalagentur giftGRÜN aus Aachen die Kampagne „Gefahrenzone Öffentlicher Dienst“ gestartet. Am 24. November 2016 wurde das Projekt in Berlin in der Kategorie „Kampagne für kleine Budgets“ mit dem Politikaward 2016 ausgezeichnet.

Seit dem Launch wurden auf der Kampagnenwebsite www.angegriffen.info über 500 Übergriffe dokumentiert. Die Seite wurde über 100 000 mal aufgerufen und mehr als 1 100 Betroffene beteiligten sich an Umfragen zur Situation in den Ämtern und Behörden: Dort kommt es immer häufiger zu Ausbrüchen von Aggression und Gewalt. Auch in Klassenzimmern und Krankenhäusern, in Bussen und Bahnen und gegenüber Polizisten, Politessen und Ordnungskräften auf der Straße ist der Ton rauer geworden. Es gibt kaum eine Berufsgruppe im öffentlichen Dienst, die nicht von Beleidigungen und Angriffen betroffen wäre: Sogar Feuerwehrmänner und Rettungssanitäter werden immer häufiger angegriffen – ausgerechnet die, die kommen, um zu helfen.

Mit ihrer Kampagne hat die dbbj nrw darauf hingewiesen, dass bundesweit rund die Hälfte aller Beschäftigten im öffentlichen Dienst schon mehrfach Opfer von Gewalt geworden sind und in vielen Behörden nach wie vor Notfallpläne fehlen. Darüber hinaus gelang es dem gewerkschaftlichen Jugenddachverband, nicht nur ein Sprachrohr für die rund 4,65 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Sektor zu schaffen, sondern gleichermaßen auch die Bevölkerung und die Politik zu erreichen und erste Verbesserungen zu erwirken. „Unsere Kampagne ‚Gefahrenzone Öffentlicher Dienst‘ wirkt nicht nur in Nordrhein-Westfalen, wo wir beheimatet sind, sondern hat bundesweit etwas in Bewegung gesetzt. Sogar aus Österreich und Taiwan haben uns Reaktionen erreicht“, erklärt Markus Klügel, Geschäftsführer des Verbandes. „Mit der Erstplatzierung in der Kategorie ‚Kampagne für kleine Budgets‘ hat die dbb jugend nrw bewiesen, dass man auch mit einem finanziell eng gesteckten Rahmen seine Anliegen erfolgreich nach vorne bringen kann“, freut sich Klügel. Stellvertretend für den Verband hatte er den begehrten Preis gemeinsam mit Vertretern von der Digitalagentur giftGRÜN bei einer Galaveranstaltung im Berliner Vollgutlager entgegengenommen.

Mit dem Politikaward werden seit 14 Jahren die besten politischen und gesellschaftlichen Kampagnen ausgezeichnet. Beworben hatten sich rund 400 Bewerber auf eine Auszeichnung in einer von 13 Kategorien.

 

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