„Wir werden es sein, die unser Land in den kommenden Jahrzehnten maßgeblich mitgestalten. Wir werden dann aber auch die Verantwortung für alles Gute und für alles Schlechte tragen müssen. Unserer Generation stehen so viele verschiedene Möglichkeiten der Lebensgestaltung offen, wie niemals vorher. Deshalb sollten wir Antworten auf die Frage, was ´gut leben` für die Gesellschaft bedeutet, nicht dem Zufall überlassen.“ Mit diesen Worten eröffnete dbb jugend-Chefin Sandra Kothe am 18. Juli 2015 im dbb forum berlin den dritten vom dbb in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung veranstalteten Bürgerdialog. Der Einladung zur Diskussion, was für sie „Gut leben in Deutschland“ bedeutet, waren etwa 20 Jugendvertreterinnen und –vertreter aus dbb Mitgliedsgewerkschaften gefolgt.
„Klar ist auf jeden Fall, dass für viele von uns das Leben nicht mehr so gradlinig verläuft, wie es früher noch normal war“, ergänzte Sandra Kothe mit Blick auf die auch im öffentlichen Dienst inzwischen verbreiteten schlechten Übernahmechancen nach absolvierter Ausbildung sowie die häufig nur befristeten Arbeitsverhältnisse, die jungen Berufseinsteigern die Karriere- und Lebensplanung nicht unbedingt leichter machen.
Im Verlauf der lebhaft geführten Diskussion, was der jüngeren Generation - als Einzelperson und im gesamtdeutschen Zusammenhang betrachtet - wichtig ist, rückten die von der dbb jugend-Chefin angesprochenen Widrigkeiten beim beruflichen Fortkommen zunehmend in den Hintergrund. Im Fokus des Wertekanons standen die Leitthemen Bildung, Familie und Sicherheit gefolgt von Freiheit, Umwelt und Freizeit.
Der Bürgerdialog mit der dbb jugend „Gut leben in Deutschland – Was uns wichtig ist“ war die letzte von drei dbb Veranstaltungen, auf denen der gewerkschaftliche Dachverband der Bundesregierung ein Forum eröffnete, mit Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ins Gespräch zu kommen. Im Mai hatten sich in Potsdam Frauenvertreterinnen des dbb zur Sache geäußert, im Juni 2015 in Leipzig Teilnehmer des von der dbb akademie organisierten Kongresses NeueVerwaltung. Die Veranstaltungen sind Teil einer Reihe von rund 100 Diskussionsforen mit Verbänden und Akteuren der Zivilgesellschaft, die bis zum Spätsommer beendet sein wird. Erste Ergebnisse dieser etwas anderen Bürgerbefragung wird die Bundesregierung im Laufe des kommenden Jahres vorstellen.
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