dbb berlin zum Personalbedarfskonzept des Senats

Der Berliner Senat hat das Personalbedarfskonzept für die Jahre 2017 bis 2025 aktualisiert und dem prognostizierten Bedarf angepasst. Jährlich soll es bis zu 6.000 Neueinstellungen geben. Schwerpunktbereiche sind Schule, Sicherheit und Wohnen. „Soweit – so gut“, erklärt dbb Landeschef Frank Becker am 17. August 2018 in Berlin, verstörend seien allerdings die Kommentare dazu im Landespressedienst vom selben Tag. Dort ist nämlich jetzt von „großen personellen Herausforderungen“ die Rede, wo noch bis vor Kurzem trotz aller Warnungen des dbb berlin allein der Rotstift regierte.

„Die Tragweite der damaligen Entscheidung, die Zahl der Landesbediensteten auf 100.000 zu begrenzen, wollten die verantwortlichen Politiker seinerzeit nicht zur Kenntnis nehmen“, erinnert Becker, sonst stünde Berlin heute nicht vor massiven personellen Problemen. Weder die von Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen als Ursache zitierten hohen Ausscheidensquoten im öffentlichen Dienst dürften eine Überraschung sein noch der zusätzliche Bedarf an qualifizierten Personal in einer wachsenden Stadt. „Das Erreichen des Renten- und Pensionsalters steht doch in der Regel bereits beim Einstellungstermin fast auf den Tag genau fest“, wundert sich Becker.

Die Zuversicht des Finanzsenators, „dass das Land Berlin dem hohen Personalbedarf entsprechen und künftig einen noch leistungsfähigeren öffentlichen Dienst gewährleisten kann“, teilt Becker hingegen – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass endlich vernünftig mit dem Personal umgegangen wird und umgehend eine gerechte Bezahlung gewährt wird, die viele gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eben nicht veranlasst, zu Behörden des Bundes oder anderer Bundesländer zu wechseln.

 

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