Internationaler Frauentag

dbb bundesfrauenvertretung: Eine geschlechtersensible Arbeitswelt kann Gewalt verhindern

Mit Blick auf den Internationalen Frauentag am 8. März hat die dbb bundesfrauenvertretung die öffentlichen Arbeitgeber aufgefordert, ihre Fürsorgepflicht wahrzunehmen und Beschäftigte vor gewalttätigen und sexistischen Übergriffen besser zu schützen. „Von Gewalt betroffene Frauen fehlen häufiger am Arbeitsplatz und sind in ihrer Leistungsfähigkeit vermindert. Schon kleine Hilfestellungen wie das Erteilen von Hausverboten für gewalttätige Ehepartner oder die Bereitstellung eines neuen Büros können Betroffene stark entlasten. Deshalb unterstützt die dbb bundesfrauenvertretung Projekte, die helfen, häuslichen Gewaltverbrechen vorzubeugen und Opfern rechtzeitig zu helfen. Machen Sie Mut zum Gespräch am Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst und sagen auch Sie „Nein“ zu häuslicher Gewalt“, sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 5. März 2013 in Berlin.

Häusliche Gewalt zähle auch in Deutschland zu einer der häufigsten Menschenrechtsverletzungen. Allein in Deutschland suchten rund 40.000 Frauen jährlich mit ihren Kindern Zuflucht in Frauenhäusern, machte Wildfeuer deutlich. „Aber nicht nur die hohe Zahl an Betroffenen ist erschreckend, auch der volkswirtschaftliche Schaden ist enorm: Geschätzt 14 Milliarden Euro jährlich kosten den Steuerzahler die Folgen von gewalttätigen Übergriffen in den eigenen vier Wänden. Neben Aufwendungen für ärztliche Behandlungen, Gerichtsverfahren, Verwaltung, Feuerwehr- und Polizeieinsätze treiben vor allem Arbeitsausfälle die Kosten für öffentliche Arbeitgeber in die Höhe“, so die Vorsitzende.

Die Debatte über die Wirkung von Männlichkeits- und Weiblichkeitsklischees in der Arbeitswelt müsse dringend auch im öffentlichen Dienst geführt werden, erklärte Wildfeuer: „Führungsaufgaben müssen geschlechtersensibel wahrgenommen werden. Hier kann der öffentliche Dienst aktiv zu einem Wandel der Geschlechterbilder in der Gesellschaft beitragen. Eine offene Gesprächskultur über sexuelle Diskriminierung am Arbeitsplatz gehört ebenso dazu wie die gerechte Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen über alle Hierarchieebenen hinweg.“

 

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