100 Jahre Internationaler Frauentag

dbb bundesfrauenvertretung fordert geschlechtergerechte Verteilung öffentlicher Mittel auch im Personalbereich

Zum 100. Jubiläum des Internationalen Frauentages hat die dbb bundesfrauenvertretung die geschlechtergerechten Verteilung aller öffentlichen Mittel gefordert. „In der öffentlichen Haushaltsdebatte geben Männer auf allen Ebenen den Ton an und entscheiden über die Zuweisung der Gelder. Das Ergebnis sind Budgetentwürfe, die weibliche Lebensrealitäten völlig ausklammern. Ein Großteil der jährlich eingestellten Haushaltsmittel kommt bei Frauen gar nicht erst an“, sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung am 8. März 2011 und forderte gendergerechte Budgetierung auf allen Verwaltungsebenen. „Es reicht nicht aus, dass einzelne Länder oder Kommunen vorbildliche Haushalte vorlegen. Wir brauchen bundeseinheitliche Prüfmechanismen, die garantieren, dass beide Geschlechter gleichermaßen aus den vollen Haushaltstöpfen schöpfen können.“

Mit Blick auf die am 9. und 10. März in Potsdam stattfindende dritte Verhandlungsrunde der Tarifgemeinschaft der Länder erneuerte Wildfeuer die Forderung nach einer gerechten Bezahlungspolitik im öffentlichen Dienst. „Frauen verdienen weniger Geld als Männer. Das ist ein Fakt, das auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst betrifft. Wir weiblichen Beschäftigten haben genug davon, immer im beruflichen Kielwasser der Männer zu schwimmen. Wir fordern jetzt mehr Brutto vom Netto bei gleicher Verdienstentwicklung.“, erklärte die Vorsitzende und bekräftigte die Einkommensforderungen der Gewerkschaften nach einem Sockelbetrag von 50 Prozent und einer linearen Anhebung von drei Prozent. Angesichts der zunehmenden Zahlen weiblicher Beschäftigter im öffentlichen Dienst müsse die Regierung jetzt durchgreifen. Acht Prozent weniger zeige das Verdienstbarometer für weibliche Beschäftigte an. „Betroffen sind mehr als die Hälfte aller Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Und die Stimmung wird zunehmend frostiger. Auch Erzieherinnen, Krankenschwestern, Lehrerinnen, Verwaltungsfachangestellte müssen gleichberechtigt am wirtschaftlichen Aufschwung beteiligt werden. Das heißt auch, dass mehr Personalmittel für Berufsfelder zur Verfügung gestellt werden müssen, in denen typischerweise Frauen tätig sind“, so die Vorsitzende.

Unter dem Motto „Frauen verdienen weniger Geld. Wer sonst?“ nehmen Tausende weiblicher Beschäftigter an den Demonstrationen und Warnstreiks anlässlich der Tarifverhandlungen der Landesbeschäftigten teil, um auf die schlechten Einkommenssituation von Frauen im öffentlichen Dienst aufmerksam zu machen.

 

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