Einkommensrunde öffentlicher Dienst:

dbb Chef Heesen warnt vor Sozialneid-Kampagne

Wenige Tage vor Beginn der Einkommensrunde für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen hat der Bundesvorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion Peter Heesen davor gewarnt, der gewerkschaftlichen Einkommensforderung lediglich eine neue Sozial-Neid-Kampagne entgegen zu setzen. In solchen Debatten über das Für und Wieder von Lohnerhöhungen werde auch regelmäßig die Frage nach dem Erhalt von Arbeitsplätzen aufgeworfen. „Als hätten nur die Arbeitnehmer die Verantwortung, sich um den Erhalt der Arbeitsplätze ihrer Kolleginnen und Kollegen zu kümmern. Das ist aber ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nicht allein Sache der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagte Heesen am 3. Januar 2010 der Nachrichtenagentur ddp.

Als Beleg, wie unterschiedlich die moralische Messlatte beim Thema Einkommensverbesserungen angelegt wird, führte der dbb Chef die Zustände im Finanzmanagement an, „wo unbeschadet der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise keinerlei Verzicht mehr diskutiert wird, sondern die Boni schon wieder munter fließen, als wäre überhaupt nichts passiert.“ Hessen weiter: „Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes hingegen wird erwartet, dass sie für eine Krise, die sie nicht verschuldet haben und an der sie keinerlei Verantwortung tragen, die Zeche bezahlen. Das werden wir nicht akzeptieren.“

Die Tarifverhandlungen für die rund zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen beginnen am 13. Januar 2010 in Potsdam. Neben der Forderung nach einer linearen Einkommenserhöhung enthält das Verhandlungspaket der Gewerkschaften weitere Komponenten wie die Verbesserung von Aufstiegen, Höhergruppierungen und Beförderungsmöglichkeiten, die Fortführung von Altersteilzeitmodellen sowie die Übernahme der Auszubildenden.

 

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