Öffentlicher Dienst

dbb jugend: Hoffentlich hält die Wertschätzung an

Es muss endlich aufhören mit dem Schimpfen auf die „faulen Beamten“, fordert dbb jugend Chefin Karoline Herrmann mit Blick auf die Höchstleistungen, die Deutschlands öffentlicher Dienst gerade jetzt in Sachen Bewältigung der Coronavirus-Krise erbringt.

Ich hoffe, dass die Wertschätzung anhält“, sagte die Vorsitzende der dbb jugend, die auch Mitglied der dbb Bundesleitung ist, der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Ausgabe vom 16. April 2020). Es müsse endlich aufhören mit dem Schimpfen auf die „faulen Beamten“. Hierfür sei es wichtig, Lehren aus dieser aktuellen Zeit zu ziehen, etwa über die Ausstattung von Behörden. Das Personal müsse aufgestockt, mehr Teilzeit ermöglicht werden. „Und vielleicht kriegen wir es dann auch mit der Digitalisierung hin. Damit Homeoffice nicht weiterhin bedeutet, einen halben Arbeitstag mit dem Versuch zu verbingen, sich im Videochat anzumelden."

Herrmann betonte, dass die Coronavirus-Krise die Versäumnisse bei der Ausstattung des Staats offenbare: In den vergangenen Jahren sei zu viel gespart worden im öffentlichen Dienst, insbesondere im Gesundheitsbereich. An allen Ecken und Enden fehle nun Personal. Die Verantwortung habe man auf immer weniger Schultern verteilt, das mache die Leute krank und kaputt, mahnte Herrmann. Auch eine weitere Fehlentwicklung kritisierte die dbb jugend Vorsitzende scharf: Auch in diesen Ausnahmetagen, wenn Mitarbeiter des Ordnungsamtes eine Bar schließen oder Polizisten picknickende Leute im Park ermahnen, würden sie bespuckt, bepöbelt, angeschrien. "Sie werden zur Zielscheibe des Hasse und der Angst - und das sollte nicht passieren", forderte Herrmann mit Nachdruck.

 

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