dbb jugend trifft den Bund Deutscher Rechtspfleger: Mehr Nachwuchs bitte! Aber wie?

Am 13. Januar 2016 hat die dbb jugend, vertreten durch ihre Vorsitzende Sandra Kothe, die Vorstandsitzung des Bundes Deutscher Rechtspfleger (BDR) besucht. Ein wichtiger Tagessordnungspunkt und auch Grund für die Teilnahme von Sandra Kothe an der Sitzung sind die rückläufigen Bewerberzahlen für den Rechtspflegerberuf.

Sandra Kothe: "Rechtspfleger oder Rechtspflegerinnen haben einen anspruchsvollen und interessanten Beruf, bei dem man schnell und eigenständig Entscheidungen treffen muss. Und trotzdem gehen die Bewerberzahlen für die dualen Studienplätze zurück. Da stellt sich die Frage, woran das liegt!"

In dem Gespräch mit dem Vorstand des BDR wurde deutlich, dass es eine Vielzahl von Umständen gibt, die den Einstieg in den Beruf erschweren. So werden Rechtspfleger von jedem Oberlandesgericht direkt eingestellt. Das hat zur Folge, es teilweise gute oder aber auch gar keine Nachwuchskonzepte gibt. Auch wird insbesondere in den neuen Bundesländern (zum Beispiel in Sachsen-Anhalt) nur ein Teil der Absolventen in den Dienst übernommen, während unter anderem in Bayern nicht alle Stellen besetzt werden können.

Sandra Kothe: "Viele Schulabgänger wissen gar nichts von dem Berufsfeld des Rechtspflegers. Das beobachten wir auch in andern Bereichen des öffentlichen Dienstes, dass viele Berufe kaum bekannt sind. Hier steuert der dbb mit seiner Kampagne 'Die Unverzichtbaren' gegen."

Aber nicht nur das ist das Problem, stellten die Sitzungsteilnehmer gemeinsam fest. Das Einstiegsgehalt mit A9, und auch mangelnde Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten tragen nicht zu einem Bewerberansturm bei, obwohl das Berufsfeld viele Möglichkeiten bietet. "Wichtig ist aus Sicht der dbb jugend, nicht nur in Bezug auf Rechtspfleger und Rechtspflegerinnen, sondern in allen Berufen des öffentlichen Dienstes, dass es für die Jungen eine garantierte Übernahme nach der erfolgreichen Ausbildung gibt," fordert die dbb jugend-Chefin. "Das Geld muss stimmen, aber auch persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und flexible Arbeitszeiten sind wichtige Punkte für junge Nachwuchskräfte. Wenn sich hier die Bedingungen nicht bald ändern, werden die Nachwuchssorgen in kürzester Zeit immer größer. Wir werden dann alle ein Problem haben, weil ein Rechtsstaat ohne gut ausgebildete und motivierte Rechtspfleger und Rechtspflegerinnen nicht rund laufen kann!"

 

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