Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst:

dbb sieht Arbeitgeber und Dienstherren in der Pflicht für Sicherheit und Prävention

Verstärkte Anstrengungen von Dienstherren und Arbeitgebern zum Schutz der Beschäftigten vor zunehmender Gewalt hat der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt gefordert. Bevor der Bundesrat am 8. Mai 2015 über einen Gesetzentwurf des Landes Hessen beraten sollte, der eine härtere Bestrafung tätlicher Angriffe auf Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte vorsieht, mahnte der dbb Chef: „Leider ist das Problem, gerade im öffentlichen Dienst, viel größer und betrifft weitaus mehr Berufsgruppen und gleichermaßen Arbeitnehmer und Beamte. Zunehmenden Anfeindungen und gewalttätigen Übergriffen sehen sich unter anderen auch Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Jobcentern und Finanzämtern, in Strafvollzug und Justiz, Gerichtvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher ausgesetzt. Dies ist umso erschreckender, als die Kolleginnen und Kollegen im staatlichen Auftrag und zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger tätig sind“, sagte Dauderstädt. „Dafür schulden ihnen Politik und Dienstherren, alles zu tun für angemessene Arbeitsbedingungen, für mehr Sicherheit und Prävention.“

Dauderstädt erinnerte daran, dass der dbb die zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst bereits zu einem Thema seiner Jahrestagung Anfang 2015 in Köln gemacht hatte. „An unseren Empfehlungen, was man dagegen tun kann, halte ich fest: Wir brauchen technische Hilfen wie Kontroll- und Überwachungsgeräte und Alarmschaltungen. Notwendig sind auch personelle Hilfen: Schulung der Beschäftigten zur Prävention und Gewaltdeeskalation, mehr Sicherheitspersonal, Begleitschutz, wenn ein Einsatz riskant erscheint. Aber ebenso gebraucht wird politische Einsicht: Autorität, auch der staatlichen Gewalt, ist kein Wert an sich. Kundenorientierung statt Obrigkeit ja, aber auch Präsenz und Schutz. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich nicht selten von ihren öffentlichen Arbeitgebern und Dienstherren im Stich gelassen fühlen, wünschen sich mehr Rückendeckung.“

Für einen verbesserten Schutz der Beschäftigten vor Gewalt machen sich unter anderem auch die komba gewerkschaft und die Deutsche Polizeigewerkschaft stark.

 

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