Verband Bildung und Erziehung (VBE)

Digitalisierungsmonitor: Gesellschaft erkennt politisches Versagen

„Wer die Schulen für mehr Medienkompetenz in die Verantwortung nehmen will, muss endlich investieren“, sagte der VBE Bundesvorsitzende Udo Beckmann am 30. August 2018 als Reaktion auf die Ergebnisse des „Digitalisierungsmonitors“ der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag. „Es braucht eine digitale Infrastruktur, eine angemessene Ausstattung der Schulen mit Hard- und Software sowie Wartungsstellen und eine entsprechende Vorbereitung für die Lehrkräfte.“

Auch die Gesellschaft lasse sich nicht mehr von den Sonntagsreden der Politik blenden. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sich die Politik nicht ausreichend um das Thema kümmere. „Digitalisierung geht nicht nebenbei, es ist keine Freizeitaufgabe für Lehrerinnen und Lehrer. Die Vermittlung von Inhalten mit Unterstützung digitaler Endgeräte muss deshalb essenzieller Baustein der Aus-, Fort und Weiterbildung von Lehrkräften werden“, forderte Beckmann.

Der im Oktober 2016 angekündigte Digitalpakt Schule sei lange blockiert worden, so der VBE Chef weiter. Kernpunkt der momentanen Diskussion sei, dass das Kooperationsverbot aufgehoben oder zumindest weiter gelockert werden müsste. Laut der forsa-Umfrage der FDP-Fraktion sehen auch 77 Prozent der Befragten das Kooperationsverbot als größtes Hindernis für die Digitalisierung im Bildungsbereich. Beckmann: „Noch immer sind die Bildungschancen stark vom Wohnort abhängig. Um diesen Zusammenhang aufzulösen und die Digitalisierung als Chance annehmen zu können, bedarf es nachhaltiger Investitionen in Höhe von circa 3 Milliarden Euro pro Jahr, die aufgrund ihrer Größe nur Bund, Länder und Kommunen gemeinsam schultern können.“

 

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