Einigung im Tarifstreit – Wildfeuer: Kompromiss mit bitterem Beigeschmack

Mit dem Ergebnis der Tarifverhandlungen für die Landesbeschäftigten ist aus Sicht der dbb bundesfrauenvertretung ein respektabler Kompromiss gelungen. „Mit 5,6 Prozent mehr Einkommen in den kommenden zwei Jahren können die Beschäftigten der Länder den Anschluss an die Einkommensentwicklung halten. Auch die Zusage, allen Beschäftigten vom ersten Tag an einen Anspruch auf 30 Urlaubstage zu gewähren, können wir als Erfolg werten,“ sagte Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung und Mitglied der dbb Bundestarifkommission am 11. März 2013. Jetzt gelte es, auch die Frauen und Männer im Beamtendienst am Entgeltplus zu beteiligen, betonte die Vorsitzende und forderte eine ergebnisgleiche Übertragung des Tarifabschlusses auf die Landesbeamtinnen und –beamten.

Trotz vorzeigbarer Lohnsteigerung komme aber auch dieser Tarifabschluss mit einem bitteren Beigeschmack daher, beanstandete Wildfeuer. „Mehr erhofft habe ich mir für die angestellten Lehrerinnen und Lehrer. Das vorgelegte Angebot war alles andere als akzeptabel. Hier trifft es vor allem eine Gruppe hart: Die Frauen, die die Mehrheit im Schuldienst stellen. Die Verhandlungen zeigen deutlich: Frauen bleiben das vergessene Geschlecht, wenn es um Lohnverhandlungen geht“, kritisierte Wildfeuer.

Das Tarifergebnis im Einzelnen:

Die rund 800.000 Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes der Länder erhalten eine lineare Anhebung ihrer Gehälter

Auszubildende erhalten anstelle der linearen Anhebung zum 1. Januar 2013 einen Sockelbetrag in Höhe von 50 Euro und nehmen wie alle anderen Beschäftigten an der linearen Erhöhung zum 1. Januar 2014 teil.

Alle Beschäftigten haben künftig Anspruch auf 30 Urlaubstage pro Jahr, Auszubildende bekommen 27 Urlaubstage (alt: 26 Urlaubstage) pro Jahr.

Bei vorausgesetztem Bedarf werden alle Auszubildenden für zwölf Monate übernommen, im Anschluss – bei entsprechender Bewährung – unbefristet.

 

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