EU-Arbeitsbehörde kann nationale Arbeitsvermittlung unterstützen

Die Gewerkschaft Arbeit und Soziales (vbba) begrüßt grundsätzlich die geplante Schaffung einer Europäischen Arbeitsbehörde. „Es ist absolut sinnvoll, die Mobilität der Arbeitskräfte in Europa zu fördern“, erklärte der vbba Bundesvorsitzende Waldemar Dombrowski.

Die Dienststellen der Bundesagentur für Arbeit seien hier bereits aktiv. „Mehr Informationsaustausch und Zusammenarbeit zwischen den nationalen Stellen können wir nur gutheißen. Die eigentliche Arbeit muss aber dezentral erfolgen“, so Dombrowski. Die Europäische Union könne die Arbeit der nationalen Arbeitsbehörden sinnvoll ergänzen und unterstützen. Die EU-Kommission hatte am 13. März ihren Vorschlag zur Einrichtung einer Europäischen Arbeitsbehörde vorgestellt. Die neue EU-Agentur soll bereits 2019 ihre Arbeit aufnehmen.

Dombrowski unterstrich die hohe Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bundesagentur für Arbeit. „Insbesondere unsere ZAV leistet hervorragende Arbeit in der europaweiten Arbeitsvermittlung. Die bestehenden Strukturen gilt es durch die europäische Initiative zu stärken“, so der vbba-Chef. Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit biete bereits ein hochentwickeltes Dienstleistungsangebot für Menschen, die im EU-Ausland arbeiten wollen, ebenso wie für EU-Bürger, die in Deutschland auf Arbeitssuche sind. „Wenn es mit der vorgeschlagenen EU-Arbeitsbehörde gelingt, die Schnittstellen zwischen den nationalen Stellen zu verbessern, hilft das unseren Kolleginnen und Kollegen.“ Die neue EU-Agentur könne die nationale Arbeitsvermittlung bei ihrer Aufgabenerledigung mit internationalem Bezug unterstützen.

Die Europäische Arbeitsbehörde soll die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten verbessern, Informationen zur Verfügung stellen und die nationalen Behörden beim Aufbau weiterer Kapazitäten unterstützen. „Das können wir nur begrüßen, solange die Kompetenzen und Zuständigkeiten respektiert werden. Informationen zu poolen macht Sinn, europäische Zusammenarbeit ist ein Muss. Arbeitsvermittlung muss aber dezentral erfolgen, wenn sie erfolgreich sein soll.“ Dombrowski spricht sich für ein transparentes Vorgehen aus. Die Sozialpartner seien unbedingt zu beteiligen. „Die Beschäftigten, unsere Fachleute in den Arbeitsagenturen und Arbeitsverwaltungen, müssen bei der Einrichtung einer Europäischen Arbeitsbehörde mitgenommen werden. Wir alle arbeiten für mehr Teilhabe und einen größeren Wohlstand, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.“

 

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