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Familienfreundliche Städteplanung: Öffentliche Verwaltung kann Vorreiter sein

Zum Tag der Familie haben die dbb senioren ihre Forderungen nach einer generationengerechten und familienfreundlichen Stadtentwicklung erneuert.

 

 

 

„Zu einer der großen Herausforderung der Zukunft gehört es, die Stadt wieder als sozialen Raum zu gestalten, in dem für alle Generationen Platz ist. Neben bezahlbarem Wohnraum und verkehrssicheren Innenstädten ist vor allem auch ein öffentlicher, flächendeckender, bezahlbarer und barrierefreier Nahverkehr für die familienfreundliche Innenstadt zentral. Ohne Unterstützung von Bund und Ländern ist diese Aufgabe für die Kommunalverwaltungen aber nicht zu stemmen“, stellte Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung am 15. Mai 2022, dem Internationalen Tag der Familie, heraus.

Auch ältere Menschen die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, müssten öffentliche Verkehrsmittel ebenso nutzen können wie Familien, die mit Kinderwagen unterwegs sind und Berufspendelnde, die Fahrräder mitnehmen. „Ein attraktiver gut ausgebauter Nahverkehr bedeutet auch weniger Abgase, weniger Lärm und damit eine höhere Lebensqualität in Innenstädten“, betonte Klitzing. Entsprechende Anträge werde die dbb bundesseniorenvertretung beim dbb Gewerkschaftstag im November 2022 einbringen.

Auch die Förderung von generationengerechtem Wohnraum steht auf der Agenda der dbb senioren. Insbesondere die Entwicklung und Umsetzung alternativer Wohnformen und -projekte, in denen sich ein solidarisches Miteinander über die klassische Kernfamilie hinaus entfalten kann, müsse gefördert werden. „Das Verhältnis, in dem erwerbstätige Jüngere und nicht mehr erwerbstätige Ältere zueinanderstehen, hat große Auswirkungen auf eine gute Wohnsituation. Um dies im positiven Sinne zu fördern, braucht es Gemeinschaften, die neben der eigenen Familie auch andere Formen des Zusammenlebens ermöglichen. So können etwa Ältere mit gutem Rat zur Seite stehen und bei der Kinderbetreuung aushelfen, während Jüngere im Gegenzug Einkäufe übernehmen oder beim Konfigurieren des Smartphones helfen“, so Klitzing.

Mit Blick auf künftige Generationen müsse vorausschauende Städteplanung vor allem auch den Aspekt der Klimaneutralität mitdenken beispielsweise durch die Planung von Grünflächen als natürlichen Hitzespeicher. Aber auch die öffentliche Verwaltung selbst könne hier zum Vorreiter werden, „indem Verwaltungsgebäude ausschließlich nachhaltig gebaut werden – angefangen bei den Baumaterialien über die Nutzung grüner Energie bis hin zu begrünten Dachflächen“, so Klitzing

Hintergrund

Der Internationale Tag der Familie geht auf eine Resolution der UN-Generalversammlung aus dem Jahr 1993 zurück. Darin wurde beschlossen, den 15. Mai eines jeden Jahres als internationalen Aktionstag zu nutzen, um den Blick für Familienthemen zu schärfen und das Wissen über die sozialen, wirtschaftlichen und demografischen Prozesse, die Familien betreffen, zu erweitern. Unter dem Motto „Familien und Urbanisierung“ soll in diesem Jahr das Bewusstsein für die Bedeutung einer nachhaltigen, familienfreundlichen Stadtpolitik geschärft werden.

 

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