Flüchtlingsgipfel – dbb Chef: Öffentlicher Dienst mit hohem Engagement

Die Integration der nach Deutschland geflüchteten Menschen stellt auch weite Teile des öffentlichen Dienstes vor große Herausforderungen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Verwaltungsbereiche zeigen dabei ein ungebrochen hohes Engagement“, machte dbb Chef Klaus Dauderstädt bei einer Gesprächsrunde am 1. Juli 2016 im Bundeskanzleramt in Berlin deutlich.

Dazu hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel zum vierten Mal Vertreter gesellschaftlicher Gruppen sowie der bei der Flüchtlingsaufnahme und –betreuung engagierten Verbände eingeladen.

Allerdings, so Dauderstädt weiter, gebe es zwei kritische Schnittstellen, die Beachtung verdienten. So seien nach wie vor Defizite in der Personalausstattung zu beklagen. „Während der Bund dabei überwiegend vorbildlich agiert hat, gibt es auf der kommunalen Ebene viele Lücken etwa in der Bauverwaltung, bei Ordnungsämtern und vor allem in der Sozialen Arbeit.“ Auf Länderniveau gelte es, vor allen Dingen die Schulen zu stärken: „Die Lehrergewerkschaften im dbb reklamieren 20.000 zusätzliche Planstellen. Integration dort ist eine Führungsaufgabe. Umso dramatischer ist, dass mehr als 1.000 Schulleitungsposten unbesetzt sind“, so der dbb Chef. Auch komme es darauf an, das vorhandene Personal auf die veränderten oder neuen Aufgaben und Erwartungen vorzubereiten. So sei die Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache etwas anderes als klassischer Deutschunterricht, und interkulturelle Kompetenz sei auch in Job-Centern oder Sozialversicherungsträgern wichtig, erklärte Dauderstädt.

Im Herbst, kündigte Angela Merkel an, werde es ein weiteres Treffen zu diesem Thema geben. Sie nutzte die Gelegenheit, um sich bei allen Bürgern, die sich im Haupt- oder Ehrenamt in diese Arbeit einbringen, herzlich zu bedanken.

 

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