Psychische Belastung im Dienst

Gesundheitsprävention umfasst mehr als einen ergonomischen Arbeitsplatz

Bessere Präventionsangebote und vor allem mehr Transparenz beim Umgang mit psychischen Belastungen fordert dbb jugend Chefin Karoline Hermann für Anwärterinnen und Anwärter.

Leistungsdruck, Prüfungsstress, Burnout: Im öffentlichen Dienst sind vor allem Referendar*innen überdurchschnittlich häufig von psychischen Belastungen betroffen. „Vor allem Lehramtsanwärterinnen und -anwärter schrecken aber häufig davor zurück, sich Hilfe zu holen. Die Angst, den Traumberuf und die damit verbundene Verbeamtung zu riskieren, ist einfach zu groß“, weiß dbb jugend Chefin Karoline Herrmann, die sich seit vielen Jahren für mehr Transparenz im Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz stark macht. Zwar ist eine psychische Erkrankung alleine seit 2013 kein Ausschlussgrund mehr für eine Verbeamtung, die Sorgen der Nachwuchsbeamt*innen ist laut Herrmann trotzdem nicht unbegründet: „Taucht eine psychische Erkrankung in der Krankenakte auf, wird nachgehakt.“

In einem aktuellen Beitrag des rbb 24 Youtube-Formats „Jetzt mal konkret“ zum Thema psychische Erkrankungen erklärt die dbb jugend Chefin, warum das so ist: „Die Dienstherren müssen sich ein Bild davonmachen, ob diese Person möglicherweise auch bis zum Pensionseintritt den Dienst ausüben kann. Denn der Dienstherr verpflichtet sich auf der anderen Seite ja auch, egal, was passiert, diesen Beamten – und da reden wir ja auch von Steuergeldern – zu besolden und für ihn da zu sein“, erläutert Herrmann. Damit Beschäftigte im öffentlichen Dienst lange gesund und produktiv arbeiten können, sollten die Dienstherren dafür jedoch die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. „Es geht nicht mehr nur darum, welche Höhe der Schreibtisch hat oder wie mein Stuhl eingestellt ist, sondern es geht eben auch um die psychische Gesundheit der Beschäftigten. Deshalb ist es ganz wichtig, dem präventiv entgegenzuwirken“, machte Karoline Herrmann deutlich.

 

zurück