Frauenvertreterinnen des dbb beim Bürgerdialog der Bundesregierung:

Gut leben heißt auch besser arbeiten

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht für engagierte Gewerkschafterinnen ganz oben auf der Liste der Dinge, an der sich Lebensqualität in Deutschland messen lassen muss. „Wir setzen uns seit Jahren für eine Verbesserung der Work-Life-Balance ein. Dazu gehört die familienfreundliche Gestaltung von Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen genauso wie die Schaffung einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt, die Frauen und Männern die gleichen Entwicklungschancen bietet“, sagte die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertetung Helene Wildfeuer in Potsdam. Dort begrüßte Wildfeuer rund 80 Teilnehmerinnen des von der Bundesregierung initiierten und am 7. Mai 2015 vom dbb und seiner bundesfrauenvertretung organisierten Bürgerdialogs „Gut leben in Deutschland - was uns wichtig ist.“

„Konkret wünschen wir uns qualitativ hochwertige und bezahlbare Kinderbetreuung und brauchbare Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen, aber auch Arbeitsbedingungen, bei denen Teilzeitarbeit nicht zum Karrierekiller wird“, so Wildfeuer weiter. Deshalb plädiere sie für geschlechtergerechte Beurteilungskriterien: „Damit Teilzeitarbeit gerecht beurteilt wird und nicht nach dem Motto: Halbe Arbeitszeit gleich halbe Leistung.“

Der Bürgerdialog am Vortag des 11. dbb bundesfrauenkongresses ist der erste von drei dbb Veranstaltungen, auf denen der gewerkschaftliche Dachverband der Bundesregierung ein Forum eröffnet, mit Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ins Gespräch zu kommen. Geplant sind 100 Bürgerdialoge, die bis zum Spätsommer in Zusammenarbeit mit Verbänden, Gewerkschaften und Institutionen durchgeführt werden.

Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Hans-Ulrich Benra, der den dbb federführend bei der Arbeit an der Demografie-Strategie der Bundesregierung vertritt, bewertet die „Bürgerdialoge“ als Vorstoß der Bundesregierung, mit den Bürgerinnen und Bürgern darüber ins Gespräch zu kommen, was Lebensqualität in Deutschland ausmacht. „Die Ergebnisse der Bürgerdialoge sollen mithilfe unabhängiger Wissenschaftler ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst werden, der dokumentiert, was gut zu Leben in Deutschland bedeutet. Das ist grundsätzlich keine schlechte Idee. Ob sich daraus allerdings konkrete Vorgaben für politisches Handeln ableiten lassen, bleibt abzuwarten.“

 

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