Gespräch im Bundesfamilienministerium (BMFSFJ)

Gute Pflege braucht mehr Personal

Pflege in Deutschland wird auch künftig nicht ohne den Einsatz von Familienangehörigen zu bewältigen sein. Diese Einschätzung teilten dbb Seniorenchef Wolfgang Speck und der Leiter der Abteilung 3 Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege im BMFSFJ, Ministerialdirektor Prof. Dr. Matthias von Schwanenflügel in ihrem Gespräch am 28. Juni 2018.

Mit Blick auf die Situation pflegender Angehöriger verwies von Schwanenflügel auf den Bericht des Beirates zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, der im Juni 2019 vorgelegt werden soll und der Anregungen enthalten werde, wie die Situation von berufstätigen und gleichzeitig pflegenden Angehörigen verbessert werden kann. Dennoch werde der Arbeitskräftemangel auf absehbare Zeit ein Thema bleiben.


Wolfgang Speck betonte, dass die von der Bundesregierung bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung des Pflegenotstandes zwar Schritte in die richtige Richtung seien, aber bei weitem nicht ausreichten, um die Pflegesituation für Pflegende und Angehörige nachhaltig zu verbessern: „Gute Pflege braucht gut ausgebildetes Personal, das nicht unter permanentem Zeitdruck arbeiten darf. In Anbetracht demografischer Faktoren wird künftig auch die Anzahl der Pflegekräfte  steigen müssen“, so Speck. Dem müsse sowohl in der Pflegeausbildung als auch bei den beruflichen Rahmenbedingungen wie Einkommen und Arbeitszeit Rechnung getragen werden.

Bezüglich der Verbesserung der Wohnqualität für Seniorinnen und Senioren setzt Speck seine Hoffnung in die von der Bundesregierung eingerichteten Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“, der laut von Schwanenflügel auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey angehören soll: „Es wäre wünschenswert, wenn die entsprechenden Vorschläge des 7. Altenberichts der Bundesregierung in die Kommissionsarbeit einfließen würden.“

 

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