Gymnasiallehrer in Sachsen-Anhalt fordern zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses

Der dbb diskutierte am 26. November 2014 im Goethe Gymnasium Weißenfels mit Mitgliedern des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) die inhaltlichen Forderungen zur Einkommensrunde 2015.

Besonders wichtig sei es, das Tarifergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die verbeamteten Kolleginnen und Kollegen zu übertragen, sagte Jürgen Mannke, Leiter des Goethe-Gymnasiums Weißenfels und Vorsitzender des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt in der Diskussion mit Gymnasiallehrerinnen und -lehrern: „Die meist unterschiedliche Übertragung der Tarifeinigung zwischen den Ländern führt zu einer weiteren Auseinanderentwicklung in der Besoldung und Versorgung der Beamtinnen und Beamten mit einer Hochschulausbildung. Während ein Studienrat mit Familienzuschlag, Stufe 1, beim Berufseinstieg 2012 in Bayern rund 46 200 Euro im Jahr verdiente, erhielt ein vergleichbarer Studienrat in Niedersachsen rund 38 850 Euro und in Berlin sogar noch weniger.“ Die Unterschiede führten dazu, dass in einigen Bundesländern wie Berlin, Brandenburg und Sachsen in denen nicht verbeamtet werde, der Einstieg in den Schuldienst unattraktiv sei.

„Wer hochmotivierte Lehrkräfte haben will, muss deren Leistung besser honorieren und ihnen Aufstiegschancen bieten“, sagte Mannke und fügte hinzu: „Der Philologenverband fordert die Landesregierung auf, mit Wirkung zum 1. Februar 2014 so viele Lehrerinnen und Lehrer einzustellen, dass an jeder Schule des Landes mindestens eine 105-prozentige Unterrichtsversorgung gesichert ist. Außerdem erwarten wir, dass die Landesregierung ihrer Fürsorgepflicht für ihre Arbeitnehmer nachkommt und den Kolleginnen und Kollegen eine Altersteilzeit auch im Blockmodell anbietet.“

Grundsätzlich war die von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Bezahlung der angestellten Lehrerinnen und Lehrer ein Thema, das den Kolleginnen und Kollegen unter den Nägeln brannte. Willi Russ, Zweiter dbb Vorsitzender und Fachvorstand Tarifpolitik: „Wir wollen eine Entgeltordnung für Lehrkräfte (L-EGO), damit endlich Schluss ist mit der einseitigen Festlegung der Eingruppierung der tarifbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer durch die Arbeitgeber. Die Bezahlung müssen die Tarifvertragspartner einvernehmlich regeln, damit Bezahlung nach Gutsherrenart unterbleibt.“ Im Rahmen einer flächendeckenden Entgeltordnung müssten angestellte Lehrkräfte zukünftig in allen Bundesländern nach einheitlichen Eingruppierungsmerkmalen eingestuft und einheitlich bezahlt werden, sagte der dbb-Vize.

 

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