Best-Practice-Besuch im Landkreis Friesland

„Jugend-Brille“ für Demografiestrategie der Bundesregierung

Wie kann man Kommunen und den ländlichen Raum in Deutschland jugendgerecht gestalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Treffens der AG „Jugend gestaltet Zukunft“ im Rahmen der Demografiestrategie-Entwicklung der Bundesregierung am 14. und 15. April 2015 im Landkreis Friesland. dbb jugend-Vorsitzende Sandra Kothe und die weiteren AG-Mitglieder wurden in Varel von Landrat Sven Ambrosy empfangen, der Gastgeber der Veranstaltung war.

Ziel des Treffens war die ausgiebige Diskussion darüber, wie Kommunen und Landkreise im ländlichen Raum attraktiv für junge Menschen gemacht werden können. Als Best-Practice-Beispiel diente Friesland, wo noch bis vor Kurzem wegen Unternehmensinsolvenzen, beispielsweise der des Schreibmaschinenherstellers „Olympia“, eine hohe Arbeitslosenquote und entsprechender Perspektivmangel herrschten. Dies aber konnte durch die Ansiedelung neuer wirtschaftsstarker Unternehmen umgekehrt werden. Motor für die Infrastruktur ist zudem der Tourismus. „Die Arbeitsgruppe konnte hier gute Beispiele für ihre zu erstellende Handlungsempfehlung sammeln“, zeigte sich dbb jugend-Chefin Sandra Kothe beeindruckt. Flankiert wurde der Recherchebesuch in Friesland von einem Jugendbeteiligungsprojekt, in dessen Rahmen eine Jugendkonferenz stattfand. Dort diskutierten Jugendliche, was für sie in einer Kommune wichtig ist, was sie von Ehrenamt, Bildung und Arbeitswelt erwarten.

Neben der Handlungsempfehlung will die AG „Jugend gestaltet Zukunft“ auch eine „Jugend-Brille“ für alle übrigen Arbeitsgruppen der Demografiestrategie der Bundesregierung entwickeln – „eine Art Checkliste, damit die AGs bei ihrer Arbeit auch die Jugend-Themen mitdenken und beachten“, erläuterte Sandra Kothe und hob besonders die Wichtigkeit des öffentlichen Dienstes hervor: „All die guten Vorschläge und Forderungen können in einer Kommune nur umgesetzt werden, wenn der öffentliche Dienst ordentlich funktioniert. Er ist nicht nur verantwortlich für das Funktionieren der Daseinsvorsorge, sondern auch Arbeitgeber. Dabei ist besonders die Übernahme der Azubis ein wichtiger Aspekt, um junge Menschen in der Region zu halten und ihnen eine sichere Perspektive zu bieten." Gleichzeitig wies Kothe darauf hin, dass eine Handlungsempfehlung der Bundesregierung nur Wirkung entfalten könne, „wenn für die Umsetzung in den Kommunen auch Mittel bereitgestellt werden“.

 

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