Einkommensrunde 2011 für die Landesbeschäftigten

Krankenhausbeschäftigte fordern bessere Arbeitsbedingungen

Beschäftigte von Unikliniken in NRW haben mit einem Aktionstag in Düsseldorf am 24. Januar 2011 auf ihre schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „Wir machen das. Wer sonst?“ warben sie um die Unterstützung der Bevölkerung bei den anstehenden Tarifverhandlungen mit den Ländern. „Immer weniger Beschäftigte kümmern sich um immer mehr Patienten. Die Arbeitsbelastung und die Überstunden steigen. Diese Situation ist nicht haltbar, nicht für die Beschäftigten, und erst recht nicht für die Patienten“, sagte Karl-Heinz Semmler. Der gelernte Krankenpfleger ist seit mehr als 40 Jahren im Gesundheitswesen.

Um zu zeigen, was die Patientinnen und Patienten zukünftig erwartet, wenn die verfehlte Personalpolitik fortgesetzt wird, hatten die Beschäftigten eine futuristische „Automaten-Uniklinik“ aufgebaut. Darin beispielsweise enthalten: Ein Selbstbedienungs-OP-Tisch mit Münzeinwurf. Zudem konnten die Zuschauer anhand einer lebensgroßen Puppe selbst erleben, wie belastend das Umbetten eines Patienten ist.

Unterstützt wurden die Beschäftigten von Frank Stöhr, 1. Vorsitzender der dbb tarifunion, der sagte: „Gesundheitspolitik ist kein Steinbruch für immer neue Sparmaßnahmen. Krankenpflege braucht Qualität. In den letzten Jahren haben die Beschäftigten die tariflichen Erhöhungen selbst finanziert. Mehr Einkommen bedeutete stets weniger Personal. Damit muss Schluss sein! Wer will noch die hochwertige Ausbildung und den anstrengenden Beruf auf sich nehmen, wenn er dafür nur Almosen empfängt? Niemand mehr! Ein chronischer Fachkräftemangel zeichnet sich bereits jetzt ab.“

Die Veranstaltung war der gelungene Auftakt für eine Aktionswoche verschiedener Berufsgruppen im öffentlichen Dienst und Teil der Kampagne „Wir machen das. Wer sonst?“ – initiiert vom dbb beamtenbund und tarifunion und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) im Vorfeld der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes der Länder, die am 4. Februar 2011 beginnt.

Mit den Straßenaktionen, auf Plakaten und im Internet wird bis zum 29. Januar in mehreren deutschen Städten die Vielfalt und Notwendigkeit des öffentlichen Dienstes gezeigt.

 

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