Verband Deutscher Realschullehrer (VDR)

Lehrermangel sorgt bundesweit für Aufregung

„Dass derzeit bundesweit etwa 10.000 Lehrerstellen nicht besetzt sind, ist schon kaum hinnehmbar. Dass aber weitere 30.000 Stellen durch nichtausgebildete Quereinsteiger besetzt sind, ist kaum zu fassen.“ Das hat Jürgen Böhm, VDR Bundesvorsitzender und dbb Vize, am 30. August 2018 deutlich gemacht.

Nur wenige Bundesländer hätten ihre Hausaufgaben gemacht, so Böhm. In einigen aber, wie etwa in Sachsen und Berlin, sei die Situation nicht mehr nur kritisch, sondern sehr bedenklich und besorgniserregend. „Vor allem im Grund- und Förderschulbereich fehlen ausgebildete Lehrkräfte. Es ist naiv zu glauben, dass Menschen, die kein Studium und keine pädagogische Ausbildung absolviert haben, die Kinder und Jugendlichen gut auf die Zukunft vorbereiten können“, sagte der VDR Chef.

Es gehe nicht nur um die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten, sondern immer mehr auch um eine Auseinandersetzung mit Werten und demokratischen Grundlagen. „Es ist verheerend, hier Personal einzusetzen, das vielleicht gerade mal punktuelles Fachwissen mitbringt, aber keine Kenntnisse in Didaktik und Methodik hat“, so Böhm. Die spezialisierte Lehrerbildung könne nicht ersetzt werden durch wenige Stunden „Crashkurs“. „Die Lehrkräfte, die im System sind, haben genügend Aufgaben. Sie noch zu überhäufen mit Schulungsaufgaben für neue Kolleginnen und Kollegen, die als völlige Neulinge an die Schulen kommen, ist schier unglaublich. Den Menschen muss wieder bewusst werden, dass ein gut funktionierendes öffentliches Bildungssystem entscheidend für die Zukunft unseres Landes ist.“

 

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