dbb jugend protestiert

Mahnwache gegen Befristungspolitik

Auf die Konsequenzen befristeter Beschäftigung und unsichere Zukunftsaussichten im öffentlichen Dienst hat die dbb jugend nrw heute mit einer Mahnwache vor der Düsseldorfer Staatskanzlei aufmerksam gemacht. Mit leeren Buggys symbolisierten die jungen Beschäftigten, unter ihnen auch Michael Gadzalla, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend, die verheerenden Folgen der Befristungspolitik: „Kasse leer = Buggy leer“ oder „Ohne Einkommen keine Nachkommen“, hieß es auf Plakaten.

„Trotz aller öffentlichen Diskussionen um Geburtenrückgang und drohenden Fachkräftemangel steigt in unserem Land die Zahl der Menschen, die in einem befristeten Arbeitsverhältnis stehen – im öffentlichen Dienst werden aktuell rund 68 Prozent der jungen Beschäftigten nur befristet eingestellt“, kritisierte Markus Schallenberg, Vorsitzender der dbb jugend nrw, die dramatische Schieflage. „Der öffentliche Dienst – auch in hier in Nordrhein-Westfalen – stellt ein herausragendes Negativbeispiel dar“, so Schallenberg.

Im Gespräch mit Christina Halstenberg-Bornhofen, Abteilungsleiterin der Zentralabteilung Verwaltung der Düsseldorfer Staatskanzlei, übergaben die Mahnwachen-Teilnehmer ihre Forderungen in einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. „Junge Menschen benötigen nicht nur eine Ausbildung, sondern auch eine dauerhafte Perspektive“, heißt es darin. Große Einigkeit herrschte auf beiden Seiten, dass die Zunahme der befristeten Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen Dienst Anlass zu großer Sorge gibt. Schallenberg appellierte an die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber und Dienstherrn: „Wer junge Menschen in den öffentlichen Dienst holt, trägt auch Verantwortung für sie. Und Verantwortung bedeutet auch, dass man ihnen Perspektiven bietet.“ Erfreut nahmen die Vertreter der dbb jugend nrw die Aussage von Halstenberg-Bornhofen zur Kenntnis, dass im Bereich des Justizministeriums geplant sei, 350 unbefristete Stellen einzurichten: „ Ein erster Schritt in Richtung Sicherheit und Perspektive und damit auch ein Signal für Zukunfts- und Familienplanung junger Menschen.“

 

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