Weise: Chancen des demographischen Wandels nutzen

Die negativen Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt - 2030 werden in der Bunderepublik voraussichtlich schätzungsweise 5 Millionen Arbeitskräfte fehlen - bieten nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, auch Chancen für die Einleitung neuer gesellschaftspolitischer Entwicklungen.

Bei der dbb Jahrestagung 2012 in Köln nannte Weise in diesem Zusammenhang konkret eine gezielte Zuwanderungspolitik, verstärkte Frauenförderung, kontinuierliche Weiterbildung der Arbeitnehmer, vermehrte Anstrengungen zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Freizeit mit dem Beruf sowie flexiblere und humanere Arbeitsbedingungen, die ein längeres Erwerbsleben ohne Beeinträchtigung von Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit erlauben.

Für den öffentlichen Dienst forderte Weise zusätzlich mehr strukturelle Flexibilität, u.a. durch Abschaffung der starren Laufbahnschranken, durch vermehrten personellen Austausch zwischen Wirtschaft und öffentlichem Dienst sowie „weniger Stellenplänen zugunsten von mehr Budgets“.

Weise lud den dbb zu einem fachlichen Informationsaustausch über die künftigen Megatrends auf dem Arbeitsmarkt ein. Die Politik, so der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, solle auf diese Weise frühzeitig durch die Träger des Fachwissens auf die Folgewirkungen ihrer Entscheidungen hingewiesen werden.

Vom dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen wurde der Vorschlag Weises spontan unterstützt. Konkret schlug Heesen eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung aller relevanten gesellschaftlichen Gruppen vor.

 

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