„Eltern wollen ihre Kinder partnerschaftlich aufziehen, das derzeitige Steuerrecht spiegelt das jedoch nicht wider“, stellte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung am 4. September in Berlin bei einem Gesprächstermin mit Ulle Schauws, Frauenpolitische Sprecherin der Grünen, fest. „ Ein gender- und familiengerechtes Steuerrecht würde sich stärker daran orientieren, wo Kinder aufwachsen, als daran, in welcher Beziehung die Eltern zueinander stehen. Es würde so mit der gesellschaftlichen Entwicklung mithalten. Zurzeit werden insbesondere Alleinerziehende steuerlich benachteiligt, und die größte Gruppe der Alleinerziehenden sind Frauen- jetzt geht es auch darum, dass deren Leistungen gesellschaftspolitisch anerkannt werden und sie die notwendige Unterstützung erfahren.“
Helene Wildfeuer und Ulle Schauws trafen sich, um über die steuerrechtliche Situation von Ehepaaren, Familien und Alleinerziehenden zu sprechen. „Wichtig ist der dbb bundesfrauenvertretung, dass wir in Deutschland in Zukunft ein geschlechtergerechtes Steuerrecht haben“, machte Helene Wildfeuer deutlich. „Dazu werden wir mit Ulle Schauws und ihrer Partei im Gespräch bleiben.“
Die dbb bundesfrauenvertretung setzt sich dafür ein, eine verfassungsgemäße Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit zu schaffen, die die Bedarfe der Kinder angemessen berücksichtigt und deren Existenzminimum steuerfrei lässt. Gleichzeitig müssen aber bestehende Ehen gleichmäßig steuer- und sozialrechtlich gefördert werden. Inwieweit das Splittingverfahren für die Zukunft modifiziert und optimiert wird und dabei die Familien mit Kindern stärker in den Fokus rücken, bleibt abzuwarten.