dbb bundesseniorenvertretung/dbb jugend
12. Deutscher Seniorentag: Generationengerechte Lösungen
Generationengerechte Lösungen für die Herausforderungen, die der demografische Wandel insbesondere mit Blick auf die sozialen Sicherungssysteme mit sich bringt, haben dbb bundesseniorenvertretung und dbb jugend zum Auftakt des 12. Deutschen Seniorentages am 28. Mai 2018 in Dortmund gefordert.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete das große Event als Schirmherr. Alle drei Jahre organisiert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), deren Mitglieder neben dem dbb beamtenbund und tarifunion auch zahlreiche seiner Mitgliedsgewerkschaften sind, den Seniorentag, der in diesem Jahr vom 28. bis 30. Mai 2018 in Dortmund unter dem Motto „Brücken bauen!" stattfindet und zu dem 15.000 Teilnehmer und Besucher aus ganz Deutschland erwartet werden.
Die dbb bundesseniorenvertretung begrüßte am ersten Tag zahlreiche interessierte Zuhörer zu ihrer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Vom Jugendwahn zur Diktatur der Alten?“. Der Vorsitzende Wolfgang Speck betonte zum Auftakt: „Ich hoffe, wir werden beide Behauptungen relativieren.“ Nachdem die Demographie-Expertin Margaret Heckel einige Fakten zur Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen dargestellt hatte, machte die Volkswirtin und Autorin deutlich, dass die demografische Entwicklung Chancen für alle Generationen mit sich bringe. Die Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, seien für die Jungen schon lange nicht mehr so gut gewesen. Die Gefahr, dass Arbeitgeber ihr Heil nur in der jungen Generation sähen, sehe sie dennoch nicht. Inzwischen zähle die Erkenntnis, dass sich ältere und jüngere Beschäftigte gut ergänzen, fast schon zum Allgemeinwissen, so Heckel.
In der anschließenden Diskussion kritisierte Christoph Strehle, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend, dass es ältere Generationen noch zu häufig falsch auffassten, wenn die junge Generation ihre Zukunftssorgen formuliere, die trotz aller „rosigen Aussichten“ durchaus vorhanden seien. So entwickle sich der Arbeitsmarkt zwar derzeit positiv, doch gebe es immer noch zu viele befristete Arbeitsverhältnisse insbesondere bei den jüngeren Beschäftigten. Eine Situation, die Existenz- und Familienplanung sehr erschwere, so Strehle. Ebenso wie Wolfgang Speck plädierte Strehle dafür, „dass die Probleme der heutigen Zeit im Sinne aller Generationen angegangen werden. Insbesondere die Herausforderung des demografischen Wandels lässt sich nur in enger Zusammenarbeit und offener Diskussion zwischen allen Altersgruppen bewältigen.“ Wolfgang Speck sagte: „Wir wollten und wollen nicht auf Kosten der Jungen leben, möchten aber auch unsere Lebensleistung anerkannt wissen.“ Die heutigen Rentner und Ruhestandsbeamten hätten nicht nur für sich selbst gearbeitet, sondern immer das Ziel vor Augen gehabt, dass es ihren Nachkommen bessergehe.