5. Berufskongress für Soziale Arbeit

Arbeit am Menschen mehr wertschätzen und besser bezahlen

Auf einem Kongress des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit (DBSH) in Berlin hat dbb Chef Ulrich Silberbach bessere Arbeitsbedingungen für soziale Berufe gefordert.

Silberbach betonte: „Bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder werden wir dafür kämpfen, dass zunächst einmal die Bezahlung und Eingruppierung im Länderbereich an das Niveau des TVöD, das für den kommunalen Bereich gilt, angeglichen wird.“ Zudem beklagte der dbb Bundesvorsitzende die wachsenden Einkommensunterschiede innerhalb der Sozialen Arbeit: „Heutzutage verdient zum Beispiel ein Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialen Dienst in Berlin zwischen 190 bis 300 Euro monatlich weniger, als seine Kollegen in Brandenburg, und das bei doppelt so hohen Fallzahlen. Dass dies zu Unzufriedenheit und zu einer hohen Fluktuation führt, ist wenig verwunderlich.“

Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeige zudem, wie ungleich die Einkommen zwischen den Branchen verteilt seien. „Die Studie vergleicht die Bruttomonatsentgelte von 15 Akademiker-Berufsgruppen. Das höchste Gehalt haben – wenig überraschend – Ärzte und Ingenieure mit einem Bruttodurchschnittsentgelt von über 5.700 Euro. Auf dem drittletzten Platz liegen die sozialen Berufe mit 3.748 Euro“, so der dbb Chef. Davon seien insbesondere Frauen betroffen, die in diesen Berufszweigen überdurchschnittlich vertreten sind. „Die Arbeit am und mit Menschen muss von der Gesellschaft mehr wertgeschätzt und deutlich besser bezahlt werden.“

Eine wirkliche Aufwertung der Sozialen Arbeit ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe, betonte Silberbach. Um hier mehr Druck auf Politik und freie Träger ausüben zu können, müssen die Gewerkschaften sich strategisch stärker abstimmen: „Deshalb haben wir im dbb unter Leitung des DBSH-Vorsitzenden Michael Leinenbach eine Arbeitsgruppe für Soziale Arbeit eingerichtet. Wir sind uns einig, dass die Rahmenbedingungen in der Sozialen Arbeit so verbessert werden müssen, dass zukünftig qualifizierte Arbeit ermöglicht wird. Zudem wollen dbb und Fachgewerkschaften gemeinsam der drohenden Entprofessionalisierung durch sogenannte ‚Schmalspurausbildungen‘, die im Zuge des Fachkräftemangels entstanden sind, entgegenwirken.“

 

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