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VBE begrüßt EP-Entschließung zur schulischen Bildung

Beckmann: „Quote der Schulabbrecher immer noch zu hoch“

„Das Europäische Parlament setzt die richtigen Akzente“, so der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Udo Beckmann. Am 11. September verabschiedete das Europäische Parlament eine bildungspolitische Entschließung, mit der es die Mitgliedstaaten zu mehr Investitionen in die schulische Bildung auffordert. „Straßburg gibt einen wichtigen Fingerzeig, vor allem was die Problematik abgebrochener Schullaufbahnen anbelangt“, so Beckmann. Der VBE spreche sich klar für mehr Investitionen in die allgemeinbildenden Schulen aus. Es sei gut, wenn Europa die auch in Deutschland nach wie vor zu hohe Zahl von Schulabbrechern thematisiere.

Der unmittelbare Vergleich von Bildungssystemen sei oftmals schwierig. „Es gibt aber Größen, die europaweit zu vergleichen durchaus Sinn macht. Die Höhe der Bildungsausgaben einer Volkswirtschaft oder die Schulabbruchsquote sind solche Größen“, sagt der VBE-Bundesvorsitzende. Die EU sei zwar nicht für die Bildungssysteme zuständig. „Das regeln die Mitgliedstaaten aus gutem Grund selbst. Die EU kann aber bei der Suche nach Verbesserungen helfen. In diesem Sinne leistet das Europäische Parlament mit seiner Entschließung einen wichtigen Beitrag.“

Für schulischen Erfolg oder Misserfolg sei neben der frühkindlichen Erziehung auch die Qualität der Grundschulen und des Übergangs in die Sekundarstufe ausschlaggebend. „Ein stabiles Haus errichtet man auf einer soliden Basis. Die hehren Ziele der europäischen Lissabon-Nachfolgestrategie Europa 2020 lassen sich nur dann erreichen, wenn gerade in die Sekundarstufe I mehr investiert wird, um jeden Schüler individuell zu fördern“, so Beckmann. Zweifelsohne verschlechterten die krisenbedingten Ausgabenkürzungen in vielen EU-Staaten die Bildungschancen einer ganzen Generation. „Das Parlament hat Recht, wenn es auf die Verantwortung der Mitgliedstaaten verweist, für eine angemessene Ausstattung der Schulen zu sorgen. Das Ziel einer wissensbasierten europäischen Gesellschaft, die im Zeitalter der Globalisierung und des demografischen Wandels bestehen kann, rückt sonst in weite Ferne.“

„Die Entschließung ist, anders als mancher Text aus Brüssel, von großem Realitätssinn geprägt. Das Parlament macht deutlich, dass für das lebenslange Lernen, das Brüssel mindestens seit der Jahrtausendwende fortwährend propagiert, vielfach die grundlegendsten Voraussetzungen fehlen“, so Beckmann. So sei die Zahl der Schulabbrecher in Europa nach wie vor viel zu hoch. „Auch wir können uns nicht auf dem Erreichten ausruhen“, sagt Beckmann. Mit der Benachteiligung der Primarstufe bei der Bildungsfinanzierung müsse in Deutschland endlich Schluss gemacht werden. Mit Blick auf den leichten Rückgang der Schulabbruchsquote, der in den vergangenen Jahren in Deutschland zu verzeichnen war, betont der VBE-Bundesvorsitzende: „Auch 6,5 Prozent eines Jahrgangs sind angesichts der Chancenlosigkeit der Betroffenen und der daraus resultierenden sozialen Kosten zu viel. Schulabbruch erfolgreich zu verhindern, ist ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit.“ Wie jedoch der aktuelle OECD-Bildungsbericht aufzeige, so Beckmann weiter, müsse zur Senkung der Schulabbruchsquote notwendig der aktive Beitrag der Wirtschaft gehören, den jungen Menschen adäquate Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu sichern.

 

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