Berlin

Corona-Impfungen: Fallen Privatversicherte durchs Raster?

Laut einer Presseinformation des Verbandes der Privaten Krankenversicherungen (PKV) vom 28. Februar 2021 soll in der Hauptstadt die Kassenärztliche Vereinigung die Impfeinladungen für chronisch Kranke zwischen 65 und 70 Jahren übernehmen. So würden viele Impfberechtigte ausgeschlossen.

"Der dbb beamtenbund und tarifunion berlin fordert, dass die Privatversicherten nicht schlechter gestellt werden, als die Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Wir fordern die Fraktionen im Abgeordnetenhaus auf, hier umgehend initiativ zu werden", teilte dbb Landeschef Frank Becker am 1. März 2021 mit.

Um den Patientinnen und Patienten den Gang in die Arztpraxis zu ersparen und die Bürokratie einzudämmen, hat sich in Berlin die Kassenärztliche Vereinigung (KV) mit der Senatsverwaltung für Gesundheit geeinigt, dass die KV anhand ihrer Abrechnungsdaten die Einladungen für chronisch Kranke zwischen 65 und 70 Jahren übernimmt. Impfberechtigt in dieser Gruppe seien etwa 60 000 Berlinerinnen und Berliner, heißt es in einer Erklärung der KV.

Das Verfahren habe aber mehrere Haken: Die Informationen aus Kliniken sowie jene zu unbehandelten Leiden wie Übergewicht fließen nicht mit ein. Vor allem schließe das Vorgehen Privatversicherte aus, über deren Abrechnungsdaten die KV nicht verfügt. Dann fielen ausgerechnet diejenigen durch das Raster, die in der Pandemie an vorderster Front arbeiten: privatversicherte Ordnungskräfte, Lehrkräfte oder medizinisch-pflegerisches Personal.

 

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