dbb Chef: Finger weg von funktionierendem System der Altersabsicherung
Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt hat erneut gefordert, die Beamtenversorgung nicht anzutasten. „Finger weg von einem System, das funktioniert“, sagte Dauderstädt am 2. Juni 2016 auf dem Gewerkschaftstag der VdB Bundesbankgewerkschaft in Berlin. „Es darf nicht verschlechtert werden, um es nach unten an anderer Bürger schlechtere Altersabsicherung anzugleichen.“
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Altersbezüge erklärte der dbb Chef, es sei ein Irrtum, dass alle öffentlichen Haushalte von den Versorgungskosten aufgefressen werden. „Mit der Kürzung jeder Besoldungsanpassung um 0,2 Prozent für die Rücklagen steuern Beamte inzwischen gut zwei Prozent ihres Einkommens zu ihrer Altersabsicherung bei“, machte Dauderstädt deutlich. „Übrigens zahlen das auch die schon vorhandenen Pensionäre.“ Eine Bedrohung der Beamtenversorgung „würde die Attraktivität des Status Beamter und damit die Nachwuchsgewinnung für den öffentlichen Dienst dramatisch verschlechtern“, warnte Dauderstädt. „Wer das ändern will, muss unser Grundgesetz ändern. Die Versorgung gehört zu den hergebrachten Grundsätzen, die verfassungsrechtlich geschützt sind – und bleiben werden, solange es einen dbb gibt“, versicherte der Bundesvorsitzende.
Leider werde das „nachvollziehbar wichtige Problem“ der Altersarmut hierzulande postwendend mit einer Debatte über vorgebliche Privilegien eigenständiger Systeme überzogen, vorzugsweise der Beamtenversorgung. „Besonders beliebt sind dabei Mischkompotte mit Neidsauce an Habe-ich-nicht-so-richtig-verstanden-Schaum“, sagte Dauderstädt. „Deshalb greift auch die Formel ‚Durchschnittspension 2.700 Euro ist drei Mal so hoch wie Durchschnittsrente von 900 Euro‘ so schön.“ Übersehen werde dabei, dass nicht alle Beamten Oberstudienräte oder Ministerialdirektoren seien, aber mehr als zwei Drittel einen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss und meistens eine ununterbrochene Erwerbsbiografie haben und dass die Beamtenversorgung eine Vollversicherung ist.
Dauderstädt dankte den Mitgliedern der VdB Bundesbankgewerkschaft unter dem Dach des dbb für ihre engagierte Arbeit: „Die Bürger erwarten vom Staat Sicherheit.“ Vertrauen in die Währung gehöre dazu, gleichgültig, wie die Kompetenzen in einer Euro-Welt zwischen nationalen und europäischen Instanzen aufgeteilt werden.