Lin-Klitzing neue DPhV-Chefin
dbb fordert Beamtenstatus für alle Lehrkräfte
Ein klares Bekenntnis der Länder zum Beamtenstatus für alle Lehrerinnen und Lehrer hat der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach beim 40. Deutschen Philologentag am 30. November 2017 in Berlin gefordert.
„Wenn der Staat die allgemeine Schulpflicht anordnet, hat er auch dafür Sorge zu tragen, dass diese Schulpflicht dauerhaft und ausfallfrei erfüllt werden kann: Unterricht muss verlässlich stattfinden. Dafür braucht es ausreichend qualifiziertes Personal, das wegen seiner verantwortungsvollen Aufgabe ausnahmslos in einem besonderen Pflicht- und Treueverhältnis zu stehen hat“, sagte Silberbach. „Beamte sind hier also die Idealbesetzung. Deswegen erwarten wir, dass die Länder sich klar zum Beamtenstatus für Lehrkräfte bekennen.“
Silberbach forderte auch mehr Respekt für die Lehrerinnen und Lehrer: „Sie tragen einen Großteil dazu bei, junge Menschen zu umfassend gebildeten, eigenständig denkenden und handelnden Bürgerinnen und Bürgern zu machen. Damit leisten die Lehrkräfte in unserem Land einen der wichtigsten Dienste für unser gesamtes Gemeinwesen – das verdient Respekt und Wertschätzung.“ Mit großer Sorge sehe er daher die gegenüber Lehrerinnen und Lehrern wachsende Aggression durch Schüler, aber auch durch Eltern. Wichtig sei es, dass Gesellschaft und Dienstherrn klare Zeichen gegen Gewalt und Attacken gegenüber den Beschäftigten setzten, mahnte der dbb Chef.
Die Vertreterversammlung des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) wählte am 1. Dezember2017 die 54-jährige Susanne Lin-Klitzing als Nachfolgerin von Heinz-Peter Meidinger zur neuen Bundesvorsitzenden. Lin-Klitzing kündigte an, sich offensiv für eine anspruchsvolle Profilierung des Gymnasiums einzusetzen. „Das Kerngeschäft der grundständigen gymnasialen Bildungsarbeit ist der kognitiv anspruchsvolle, fordernde und fördernde Fachunterricht mit dem Ziel der vertieften Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und Studierfähigkeit", sagte Lin-Klitzing in ihrer Antrittsrede. Sie werde sich für eine schulartspezifische gymnasiale Lehrerbildung und eine dementsprechende Lehrerbesoldung einsetzen.
„Wir haben eine besondere Perspektive, die wir uns nicht nehmen lassen sollten: Es geht im gymnasialen Bildungsgang um wissenschaftsorientierte Bildung für die jungen Menschen“, erklärte Lin-Klitzing. Dazu gehöre auch, sich der Herausforderung der zunehmenden gesellschaftlichen Digitalisierung zu stellen, gleichzeitig aber einem verkürzten Verständnis von sogenannter „Digitaler Bildung“ entgegenzutreten. „Reflektierte Bildungsprozesse der Schülerinnen und Schüler stehen im Vordergrund gymnasialer Bildungsarbeit. Dazu bedarf es heutzutage aber auch einer angemessenen digitalen Infrastruktur an den Gymnasien.“