Debatte um Renteneintritt dbb jugend fordert mehr Fokus auf Fachkräftemangel
Überall im öffentlichen Dienst fehlt Personal – deshalb hält der Chef der dbb jugend die Forderung nach einem späteren Renteneintrittsalter für fatal.
„Es ist schon skurril, wenn jetzt plötzlich die durchschnittliche Lebenserwartung von bestimmten Berufsgruppen mit der Rentendebatte verknüpft wird“, sagte Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, am 11. August 2025 in Berlin. „Fakt ist doch: Die Menschen im öffentlichen Dienst arbeiten am Limit. Aktuell fehlen 600.000 Beschäftigte. Besonders drastisch ist die Situation in den Schulen, in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie in den Kommunalverwaltungen. Und jetzt sollen die Kolleginnen und Kollegen, die den Mangel kompensieren, als Dank auch noch länger arbeiten? Das ist in meinen Augen nicht bloß ein falsches, sondern vor allem ein fatales Signal!“
Das richtige Signal wäre, etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun, unterstrich der Vorsitzende der dbb jugend. „Der Staat muss im Wettbewerb um die besten Köpfe konkurrenzfähiger werden. Moderne Arbeitsformen, die mit flachen Hierarchien und Organisationsstrukturen einhergehen. Mehr Digitalisierung, vor allem mit Blick auf die Ausstattung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – all das ist es, was jetzt im Fokus stehen sollte. Einerseits, um bestehendes Personal zu entlasten. Anderseits, um die Fachkräfte der Zukunft vom Staat als Arbeitgeber zu überzeugen.“