dbb jugend macht sich stark für Vielfalt in der Arbeitswelt - Umfrage und "Kulturen-Gespräch" sollen Praxis voranbringen
Gelebte Vielfalt im öffentlichen Dienst hat die Vorsitzende der dbb jugend, Sandra Kothe, gefordert. "Wir haben das Thema 'Diversity' als Motto für 2013 auf unsere Fahnen geschrieben. Und das aus gutem Grund: Wer die Herausforderungen des demografischen Wandels meistern will, muss Vielfalt gewährleisten", sagte Kothe am 28. August 2013 in einem der Foren auf dem 8. Demografie-Kongress des Behörden Spiegel in Berlin. In diesem Jahr steht die Tagung unter dem Motto "Land und Leute! Die Zukunft vor Ort gestalten" und legt den inhaltlichen Schwerpunkt auf die Bewältigung der demografischen Herausforderungen in den Kommunen.
Unter dem Motto "dbb jugend goes diversity" gehe es der dbb Jugendorganisation nicht allein um die Erhöhung des Migranten-Anteils unter den Beschäftigten, machte Kothe deutlich. "Es geht uns um das Miteinander von Jung und Alt, von Mann und Frau, von Menschen mit und ohne Behinderung. Vielfalt schaffen und gewinnbringend nutzen - das ist die Devise." Die dbb jugend hatte deshalb kürzlich auch eine Umfrage zum Thema Vielfalt im öffentlichen Dienst gestartet. Von Hunderten Adressaten in Behörden und Verwaltungen will sie wissen, ob Diversity-Management ein Thema vor Ort ist, wie es im Team bewertet wird und welche Ressourcen dafür zur Verfügung stehen.
Kothe verwies in dem Expertenforum unter dem Motto "Arbeitswelt von morgen: Der Vielfalt Ausdruck verleihen" auf alarmierende Fakten aus einem aktuellen Bericht der Bundesregierung: Schon heute liegt demnach das Durchschnittsalter der Beschäftigten in der Bundesverwaltung bei 45,2 Jahren. 23,5 Prozent der Beschäftigten in diesem Bereich werden in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen. "Und gleichzeitig sind in den öffentlichen Verwaltungen Menschen mit Migrationshintergrund im Verhältnis zum Anteil an der Gesamtbevölkerung unterrepräsentiert", so die Vorsitzende der dbb jugend. "Nicht nur Experten wissen inzwischen, dass es sinnvoll und zwingend notwendig ist, diese Zielgruppe verstärkt anzusprechen." Um herauszufinden, warum der öffentliche Dienst offenbar für junge Menschen mit Migrationshintergrund zu wenig attraktiv ist, wird die dbb jugend am 29. August ein sogenanntes Kulturen-Gespräch mit Migrantenselbstorganisationen führen, kündigte Kothe an. "Wir wollen unter anderem wissen, wie diese Organisationen den öffentlichen Dienst sehen, welche Forderungen und Hemmschwellen es gibt, um den öffentlichen Dienst als Arbeitgeber zu wählen, und wie Vielfalt in diesem Bereich gelebt werden kann."