Branchentage von komba und vbob
Einkommensrunde 2023: Den öffentlichen Dienst aufwerten
Die diesjährigen dbb Branchentage zur Vorbereitung der Einkommensrunde 2023 mit Bund und Kommunen biegen in die Zielgerade ein.
Bei zwei weiteren Veranstaltungen im Norden und im Süden Deutschlands haben sich zahlreiche Mitglieder von komba und vbob an der Diskussion über notwendige Verbesserungen und mögliche Forderungen beteiligt. Am 11. Oktober 2022 entscheiden dann die dbb Gremien.
Mit Mitgliedern der Flensburger komba sowie der vbob Fachgruppe beim Kraftfahrzeug-Bundesamt fand am 28. September 2023 in Flensburg die nächste Etappe der Branchentage des dbb statt. Vor dem Hintergrund rasant steigender Preise für Energie, Lebensmittel und vieler anderer Waren und Dienstleistungen fokussierte sich die Diskussion in Flensburg schnell auf die Bedeutung einer linearen Entgelterhöhung. dbb Tarifchef Volker Geyer stieg mit klaren Worten in die Diskussion ein: „Die Lebenshaltungskosten sind massiv gestiegen, die Kolleginnen und Kollegen haben erneut eine tolle Leistung erbracht, also ist es nur recht und billig, dass die Einkommen spürbar ansteigen.“ Unterstützt wurde er dabei von Kai Tellkamp, dbb Chef in Kiel, vom schleswig-holsteinischen komba Chef Lothar Christiansen und von Norbert Haack, dem Vorsitzenden der vbob Fachgruppe beim Kraftfahrt-Bundesamt. Geyer erinnerte die Beschäftigten daran, dass Flensburg stets eine verlässliche Hochburg des dbb gewesen sei, wenn es darum ging, die eigenen Forderungen auch durch Demonstrationen und Streiks zu untermauern, „und wir werden Eure Unterstützung auch bei den Verhandlungen im neuen Jahr wieder dringend brauchen – dringender denn je sogar.“
Auch beim Branchentag der komba in Nürnberg am 30. September 2022 standen die Herausforderungen durch die Krisen im Mittelpunkt: zweistellige Inflation und ein bereits einsetzender zusätzlicher Preisschock bei den Heizkosten. Gleichzeitig muss ein Ausgleich für die gestiegenen Anforderungen und die noch existenten Belastungen der Corona-Pandemie geschaffen werden. „Die Beschäftigten arbeiten seit Beginn der Pandemie im März 2020 durchgehend im Krisenmodus, es gibt einfach keine Atempause“, so Adalbert Abt, stellvertretender Bundesvorsitzender der komba.
Hinzu kommen Nachwuchssorgen in vielen Bereichen der kommunalen Daseinsvorsorge, die den Druck auf die Kolleginnen und Kollegen weiter verschärfen. „Es gibt keinen angemessenen finanziellen Ausgleich für die Erschwernisse des Schichtdienstes mehr, es lassen sich kaum noch Leute dafür gewinnen“, so berichten die Beschäftigten aus diesen Bereichen. „Noch nie war die Hausaufgabenliste für die Arbeitgeber so lang – und so dringlich! Die Leute erwarten, dass ihre Belange von der Politik und damit auch den Arbeitgebern ernst genommen werden“, so Volker Geyer.
Die Beschäftigten am Standort Nürnberg haben sich für die anstehende Einkommensrunde insoweit klar positioniert: Nur eine prozentuale Steigerung der Entgelte reicht ihnen nicht aus, vielmehr wird als dringender sozialer Ausgleich ein hoher Sockelbetrag eingefordert. Aber auch Wahlmöglichkeiten – Freizeit statt Geld – sollten aus Sicht der Beschäftigten geschaffen werden, damit den unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung getragen werden kann. Deutlich geworden ist ebenso: Die Beschäftigten sind bereit zu streiken und wollen damit auch eine Wirkung erzielen!