PRO Klinik Service GmbH

Forderungsfindung und Verhandlungsauftakt gelungen

Am 11. Juni 2018 trafen sich die Geschäftsführung der PRO Klinik Service Neuruppin GmbH (PKS), Vertreter der komba gewerkschaft und des dbb zur ersten Tarifverhandlungsrunde für die Beschäftigten der PKS. Der Termin stimmte zuversichtlich, mit der Geschäftsführung einen tragfähigen Haustarifvertrag entwickeln zu können.

Bestandsaufnahme und Forderungsfindung

Die Tarifkommission hat am Vormittag ausführlich diskutiert, wo die Beschäftigten der PKS derzeit stehen. Teilweise werden die Beschäftigten nach Branchenmindestlöhnen (Reinigung und Wachschutz) vergütet, teilweise wird nur nach dem allgemeinen Mindestlohn von 8,83 Euro pro Stunde vergütet. In anderen Bereichen wiederum zahlt die PKS Individualvergütungen und zwar jedem Beschäftigten in anderer Höhe.

Auch die Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeit oder Zuschläge für Wochenend-, Nacht- oder Feiertagsarbeit sind für die Beschäftigten unterschiedlich geregelt.

Unterschiedliche Arbeitsbedingungen – gemeinsame Ziele

Trotz der individuell sehr unterschiedlichen Ausgangslagen der Beschäftigten hat sich bei der Forderungsfindung ein gemeinsamer Wille der Belegschaft gezeigt. Alle Beschäftigten fordern eine Gleichbehandlung durch ihren Arbeitgeber, individuelle Entgeltsteigerungen bei einzelnen Kollegen und Bevorzugungen müssen ein Ende haben! Als zentrale Forderungen von dbb und komba haben sich aus der Diskussion entwickelt:

  • Einheitliche Gestaltung der Beschäftigungsbedingungen für alle Bereiche der PKS, entweder durch Ankopplung an den bestehenden Manteltarifvertrag der PRO Klinik Holding GmbH oder durch einen eigenen Manteltarifvertrag für alle Beschäftigten der PKS.
  • Einführung einer systematischen Vergütungsstruktur mit Erfahrungsstufen, die den Beschäftigten eine Perspektive gibt und ihre Betriebszugehörigkeit honoriert.

Arbeitgeber zeigen Verhandlungsbereitschaft

Zu unserer Forderung nach einer Harmonisierung der Arbeitsbedingungen hat sich der Arbeitgeber offen gezeigt, aber auch auf Schwierigkeiten bei der Umsetzung hingewiesen. Bis zum nächsten Verhandlungstermin Ende Juli 2018 werden die Arbeitgeber und wir diese Umsetzungsschwierigkeiten herausarbeiten und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Über eine Vergütungsstruktur wurde gestern noch nicht gesprochen, da der Arbeitgeber hierzu derzeit keinen Verhandlungsspielraum sieht. Gleichwohl haben die Arbeitgebervertreter angekündigt, Anpassungen bei der Bezahlung vornehmen zu wollen. Für uns ist klar, dass die Vergütung nach (Branchen-)Mindestlöhnen keinen Tariflohn darstellt, der ein Zeichen der Anerkennung des Arbeitgebers ist, sondern lediglich die Erfüllung seiner gesetzlichen Pflicht.

Hintergrund

In der PRO Klinik Service GmbH (PKS) gibt es keinen Tarifvertrag für die Beschäftigten. Neben Immobilienmanagement kümmern sich die Beschäftigten der PKS um die Verpflegung der Patienten, das Catering und weitere Servicebereiche wie Wachschutz, Wäscherei und Reinigung. Die Arbeitsbedingungen werden einzelvertraglich festgelegt und sind dementsprechend unterschiedlich ausgestaltet. Regelmäßige prozentuale Lohnerhöhungen, wie in Tarifverträgen üblich, sind unbekannt.

Der dbb führt für die komba nun erstmalig Verhandlungen für die Kolleginnen und Kollegen der PKS. Unsere Ziele sind ein zukunftsfähiges, transparentes Gehaltsniveau und einheitliche Arbeitsbedingungen. Dazu zählt neben einer angemessenen Vergütung die gebührende Würdigung von Schichtarbeit, Wechselschichtarbeit und Nachtarbeit. Die PKS ist ein Tochterunternehmen der PRO Klinik Holding GmbH, deren Alleingesellschafter der Landkreis Ostprignitz-Ruppin ist.

 

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