Branchentage BTB, DPolG-Nord
Gute Leistung verdient gute Bezahlung
Am 28. Juli 2021 konnten die Mitglieder des BTB – Gewerkschaft Technik und Naturwissenschaft ihre aktuellen Probleme sowie ihre Forderungen zur Einkommensrunde 2021 der Länder mit Volker Geyer, dbb Fachvorstand Tarifpolitik, diskutieren.
Die aktuelle Lage im Bereich der Polizei der nördlichen Bundesländer bewertete er zusammen mit Mitgliedern der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) am 2. August 2021. Gehen auch die Branchentage auf die Zielgerade und kommt die Forderungsfindung am 26. August 2021 immer näher, wird doch eines immer klarer: Gute Leistung verdient gute Bezahlung! Im Zentrum des Branchentags des BTB stand die Arbeitssituation der Kolleginnen und Kollegen während der Corona-Pandemie und der Hochwasser-Katastrophe, der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in den Dienststellen, die Abwanderung von Fachkräften in die freie Wirtschaft sowie die schwierige finanzielle Situation vieler Beschäftigter in den Ballungsräumen.
Die Gewerkschaft Technik und Naturwissenschaft (BTB) ist die Interessenvertretung des Personals der technischen und naturwissenschaftlichen Fachverwaltungen. Bereiche, die über die Gewerkschaftsarbeit des BTB abgedeckt werden, sind Arbeitsschutz, Lebensmittelüberwachung, Vermessung und Landentwicklungen, aber auch Straße und Verkehr, Land- und Forstwirtschaft, Ländliche Entwicklung, Gewerbeaufsicht, Verbraucherschutz, Vermessung, Eichwesen, Wasserwirtschaft sowie Natur- und Umweltschutz. In der täglichen Arbeit sagten viele Politiker dem BTB Unterstützung zu und auch die Bevölkerung honoriert die Leistungen der Techniker und Naturwissenschaftler des öffentlichen Dienstes, man denke nur an die Arbeit der Lebensmittelkontrolleure. Allein was fehlt, ist die Wertschätzung der Arbeitgeberseite, die sich auch finanziell bei den Beschäftigten bemerkbar macht. Insofern fordern die Mitglieder des BTB während des Branchentags nicht nur eine Unterstützung der technischen und naturwissenschaftlichen Fachverwaltungen, sondern vielmehr eine angemessene Entgeltsteigerung deutlich oberhalb der Inflationsrate, die stufengleiche Höhergruppierung sowie die Übertragung des Verhandlungsergebnisses ohne Verzögerung auf die Beamtinnen und Beamte sowie auf die Versorgungsempfänger/-innen.
Der Bundesvorsitzende des BTB, Jan-Georg Seidel, machte deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen in der Corona-Krise mit all den spezifischen Herausforderungen einer Pandemie nicht nur alles gege ben haben, um ihren fachlich anspruchsvollen Job zu erfüllen, sondern um für die Bürgerinnen und Bürger in diesen schwierigen Zeiten einen funktionierenden Öffentlichen Dienst zu gewährleisten. „Für ihre Forderungen sind die Kolleginnen und Kollegen auch bereit, auf die Straße zu gehen“, so Jan- Georg Seidel während des Branchentags. Zusammenfassend stellte Volker Geyer fest, dass die Mitglieder des BTB zurecht erwarten, von der Arbeitgeberseite nicht mit leeren Worten abgespeist zu werden, sondern konstruktive und faire Verhandlungen, die die Arbeit der Menschen honoriert und wertschätzt. „Die Beschäftigten erwarten Anerkennung, die sich finanziell bemerkbar macht. Klatschen und Komplimente für die gute fachliche Arbeit alleine reichen nicht aus“, so Volker Geyer.
Am 2. August 2021 haben erneut zahlreiche Mitglieder der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) bei einem digitalen Branchentag engagiert mit dbb Fachvorstand Tarifpolitik Volker Geyer und dem DPolG-Bundesvorsitzenden Rainer Wendt diskutiert. Nach einem Auftakt am 8. Juli 2021 war dies bereits der zweite Austausch von dbb und DPolG zur Vorbereitung auf die Einkommensrunde 2021 mit den Ländern. Auch bei diesem Branchentag haben die Kolleginnen und Kollegen ausführlich die erschwerten Arbeitsbedingungen während der Corona-Pandemie geschildert. Volker Geyer betonte: „Die Polizistinnen und Polizisten waren und sind immer mittendrin, und das auch in der Pandemie. Sie setzen die häufig wechselnden Vorschriften vor Ort durch, manchmal auch gegen Widerstand. Homeoffice ist in den überwiegenden Fällen bei der Polizei nicht möglich. Dieser große Einsatz kommt uns allen zugute und muss sich auch in den Ergebnissen der Einkommensrunde zeigen.“ Dies bekräftigte auch der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt: „Die Pandemie hat viele Probleme im Polizeidienst verstärkt in den Fokus gerückt, die aber auch zuvor schon bestanden haben. Seien es der Personalmangel, die hohe Anzahl an Plusstunden oder die Defizite bei der Digitalisierung. Hier müssen wir gemeinsam Lösungen finden, um die Arbeitsbedingungen der Kolleginnen und Kollegen zu verbessern und die Funktionsfähigkeit der Polizei dauerhaft sicherzustellen.“
Darüber hinaus haben die DPolG-Mitglieder über weitere drängende Themen diskutiert, die sie unabhängig von der Pandemie am Arbeitsplatz bewegen, von Verbesserungen bei den Zulagen für Schicht und Wechselschicht über die Einführung der stufengleichen Höhergruppierung bis zu Nachholbedarf beim Entgelt. Die DPolG-Mitglieder betonten, dass die Arbeitgeberseite die Hände vom Arbeitsvorgang lassen sollen und stellten klar, dass sie für ihre berechtigten Forderungen in der Einkommensrunde kämpfen werden.