Nordrhein-Westfalen
Kampagne gegen Hass, Hetze und Gewalt gestartet
Respekt - Sieben einfache Buchstaben und doch scheint die Umsetzung dieses gesellschaftlichen Grundwertes für Viele nicht mehr selbstverständlich zu sein. Immer häufiger ist von Hass, Hetze und Gewalt nicht nur gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu hören und zu lesen. Der DBB NRW hat dazu am 21. September 2020 eine Kampagne gestartet. Mit einem kurzen Spot wirbt der Landesbund an den großen Bahnhöfen in NRW für mehr Wertschätzung und Respekt.
Zu sehen sind die Mitglieder des DBB NRW Vorstands, die sich mit Schildern ganz klar gegen Hass, Hetze und Gewalt positionieren. „Wir möchten mit der Kampagne sensibilisieren und eine Wertediskussion anstoßen“, so Roland Staude, Vorsitzender des DBB NRW. „Denn Respekt kann nicht per Gesetz verordnet werden, er muss im täglichen Miteinander gelebt werden.“ Genau das geschehe jedoch immer häufiger nicht. Denn schon länger sei eine Verrohung von Sprache und Verhalten zu beobachten. Die Gründe dafür seien sicherlich vielfältig, es lasse sich jedoch ein Zusammenhang mit einem zunehmenden Vertrauensverlust in den Staat und seine Institutionen feststellen. Diese Unzufriedenheit manifestiere sich immer häufiger auch in Beleidigungen, Bedrohungen oder Gewalt gegen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Sie würden dann stellvertretend für das vermeintliche Staatsversagen zur Verantwortung gezogen. „Immer häufiger müssen die Kolleginnen und Kollegen den ‚Kopf hinhalten‘“, bemängelte Staude. „Die Gewalt beschränkt sich dabei auch längst nicht mehr auf bestimmte Berufsgruppen, Tierärztinnen und Tierärzte sind inzwischen genauso betroffen wie Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter oder Beschäftigte der Außendienste.“
Im Rahmen der Kampagne hat der Vorstand auch ein Positionspapier gegen Extremismus verabschiedet, mit dem sich der DBB NRW klar gegen extremistisches Gedankengut und rechte Gesinnung positioniert. Gleichzeitig fordert er Politik und Landesregierung auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen extremistisches Gedankengut und Strukturen frühzeitig erkannt werden, um entsprechend entgegenwirken zu können.
„Jeder kann seinen eigenen Teil dazu beitragen, im Alltag Respekt und Wertschätzung zeigen und sich klar gegen Hass, Hetze und Gewalt positionieren“, betont Staude. Die Kampagne werde durch eine Postkartenaktion begleitet, bei der jede Einzelne und jeder Einzelne die Kampagne mit seinem Namen unterstützen könne.