Berufsbildungsbericht 2013
Kothe: Nachwuchsalarm – öffentlicher Dienst droht auszubluten
Alarmiert hat die dbb jugend-Vorsitzende Sandra Kothe auf die Daten des aktuellen Berufsbildungsberichts der Bundesregierung reagiert, den Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) heute im Kabinett vorgelegt hat.
Der Bericht weist aus, dass mit 33.275 unbesetzten Berufsausbildungsstellen „ein neuer Höchststand erreicht“ sei. „Der spürbar zunehmende Wettbewerb um Nachwuchskräfte stärkt die Position und Auswahlmöglichkeiten der Ausbildungsbewerber“, hält der Bericht weiter fest.
„Das sind erschütternde Fakten, die belegen, wie drängend die Demografie-Problematik für den Arbeitsmarkt ist“, sagte dbb jugend-Chefin Kothe in Berlin. „Für den öffentlichen Dienst heißt das spätestens jetzt Nachwuchsalarm! Die gut qualifizierten und motivierten Berufseinsteiger können sich in Zeiten wie diesen in aller Ruhe nach dem attraktivsten Arbeitgeber umschauen. Angesichts von kunterbuntem Besoldungsföderalismus, nicht wettbewerbsfähigen Fachkräfte-Gehältern, chronischer Unterbesetzung, Überbelastung und schlechtem Image wird ihr Blick aktuell nicht gerade am öffentlichen Dienst hängen bleiben“, warnte Kothe.
dbb und dbb jugend setzten sich seit Jahren für eine Sensibilisierung des öffentlichen Sektors in Sachen Demografie ein, betonte die Junggewerkschafterin, „aber leider bislang ohne durchgreifende Erfolge. Medienwirksame Demografiegipfel sind hübsch anzuschauen, aber in der Praxis brauchen wird nachhaltige Nachwuchskonzepte, die tragen, und zwar sofort. Dazu zählen neben einer aufgabengerechten Einstellungspolitik anständige Gehälter, professionelle Arbeitsplatzausstattung, attraktive Karriereperspektiven und eine moderne Führungskultur“, unterstrich Kothe und gab zu bedenken: „Wenn der öffentliche Dienst diese Anforderungen, die junge Menschen heutzutage an ihren Arbeitgeber stellen, nicht schleunigst erfüllt, droht er auszubluten.“