Mecklenburg-Vorpommern
Kritik am Vorstoß der Landräte nach mehr Geld
In einem Brief an Innenminister Torsten Renz haben die Landräte in Mecklenburg-Vorpommern jenseits von laufenden Tarif- oder Besoldungsverhandlungen eine bessere Bezahlung gefordert. Der dbb Landesbund übt Kritik.
Mitten in der Pandemie hat im Herbst 2020 die Einkommensrunde für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen stattgefunden. „Seinerzeit war es die Vereinigung kommunaler Arbeitgeber, an der eine Tarifeinigung fast scheiterte. Zu groß war die Sorge vor finanziellen Schäden, die die Corona-Krise mit sich bringt. Scheinbar haben jetzt die Landräte vergessen, dass die Kommunen, zu denen auch die Landkreise zählen, eine Entgelterhöhung oder sonstige Zahlungen ihren Beschäftigten zunächst generell verweigerten“, zeigt sich der dbb Landesvorsitzende Dietmar Knecht über den Vorstoß der Landräte verwundert. „Dennoch kam ein von allen Seiten akzeptierter Tarifabschluss zustande, von dem in der Folge auch die Verwaltungschefs profitieren“.
Dass nun ausgerechnet dieser Personenkreis für sich allein bessergestellt werden wolle, kritisiert der dbb mecklenburg-vorpommern auf das Schärfste. „Dieser Alleingang ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten der Landratsämter, die gerade auch in den Gesundheitsbehörden Tausende Überstunden vor sich herschieben und die nun in die Röhre schauen sollen“, so Knecht. „Es stimmt, wenn argumentiert wird, dass die Landkreise immer mehr Aufgaben aufgebürdet bekommen haben. Damit stehen sie jedoch nicht allein da, und es wäre mir allerdings neu, dass diese zusätzlichen pandemiebedingten Aufgaben allein die Landräte zu erledigen haben.“