Verband Bildung und Erziehung (VBE)

Kultusministerkonferenz bei vielen Themen unter Druck

Der VBE Bundesvorsitzende Gerhard Brand sieht die Kultusministerkonferenz (KMK), die am 22. Juni 2023 über schulische Themen beraten hat, unter Druck.

„Die Agenda der KMK ist lang – und sie wird überlagert von der Frage, wie in den Ländern qualitativ hochwertige Bildungsangebote aufrechterhalten werden können, während wir mit einem massiven Lehrkräftemangel konfrontiert sind", sagte Brand.

Hinsichtlich des Startchancenprogramms, dessen Ausgestaltung zwischen Bund und Länder diskutiert wird, sagte Brand: „Die Verteilung der Gelder muss einem Mechanismus folgen, der dazu geeignet ist, Schulen in besonders schwierigen Lagen zu unterstützen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass viele Schulen zunehmend in schwierige Lagen kommen. Dafür bedarf es der Einigung mit der Bundesebene. Die Lehrkräfte vor Ort, aber auch alle Akteure der Bildungspolitik, die diesen Prozess begleiten, haben wenig Verständnis für das öffentliche Austragen von Befindlichkeiten. Eine Einigung wird nicht in der Zeitung erreicht.“

Mit Blick auf die Kooperation von Bund, Ländern und Kommunen sowie weiterer Akteure betonte der VBE Chef: „Ob Digitalisierung oder Ganztag: Politische Entscheidungen zwischen Bund und Ländern sind nicht ausreichend. Die Kommunen müssen unbedingt in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Sie sind es, die vor Ort für die Umsetzung verantwortlich sind. Und nicht nur das. Auch weitere Akteure müssen institutionalisiert hinzugezogen werden. Nachdem der Bildungsgipfel diesen Anspruch nicht ausreichend einlösen konnte, haben wir uns dem Appell zur Einberufung eines Nationalen Bildungsgipfels angeschlossen.“

Außerdem forderte Brand eine Qualitätsoffensive bei der Lehrerbildung: „Der Lehrkräftemangel spitzt sich weiter zu, hat aber noch lange nicht den Höhepunkt erreicht. Es wäre ein absolut falsches Zeichen, wenn die Qualitätsoffensive Lehrerbildung auslaufen würde. Das einzigartige Netzwerk, welches sich hier gebildet hat, wieder zu de-institutionalisieren wäre fatal. Es braucht eine Fortführung dieses Programms und die KMK muss sich dafür einsetzen – insbesondere, um Innovationen in der Lehrkräftebildung für alle pädagogischen Studieneinrichtungen weiter zu fördern.“

Beim Thema Fremdsprachen in der Grundschule machte Brand deutlich: „Wir erwarten uns in der Frage der weiterentwickelten Bildungsstandards für die erste Fremdsprache eine Signalwirkung. Die KMK ist in der Pflicht festzustellen, dass Fremdsprachen auch in der Grundschule einen festen Platz haben. Der VBE spricht sich ganz klar dafür aus, dass zur ganzheitlichen Bildung der Kinder neben Deutsch und Mathematik, einer naturwissenschaftlichen Grundbildung und pädagogisch hochwertigen musisch-künstlerischen Angeboten auch das Erlernen einer Begegnungssprache gehört. Eine einseitige Fokussierung auf Deutsch und Mathematik würde weder der Individualität der Kinder und ihrer Bedürfnisse noch den Anforderungen einer globalisierten Welt gerecht werden.“

 

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