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Matthias Boek ist Obergerichtsvollzieher, sieht sich aber vor allem als Vollstreckungsmanager. In der neuen Folge vom dbb-Podcast „DienstTag“ sagt er: „Jeder Fall ist anders. Wir versuchen, mit den Menschen zu arbeiten, nicht gegen sie.“ Oft stehe am Beginn der Überschuldung eine Lebenskrise oder Realitätsverweigerung. „Briefe bleiben ungeöffnet, Mahnungen werden ignoriert. Ich kann nur immer sagen: Kopf in den Sand stecken, hilft nicht. Haltet Eure Unterlagen in Ordnung, sucht Hilfe bei der Schuldnerberatung“, mahnt Matthias Boek. Der 53-jährige Gerichtsvollzieher aus Berlin hat in seinem Berufsleben schon viel erlebt und gesehen. Das Berufsbild habe sich dabei in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. „Der 'Kuckuckskleber' ist anachronistisch. Unser Aufgabenspektrum ist heute viel breiter. Jenseits der Mobiliarpfändung werden Finanzermittlungen, Gehalts- oder Rentenabfragen immer wichtiger“, so Boek. Und es geht auch nicht immer nur um Finanzforderungen. „Wir blicken in die Abgründe der Gesellschaft. Emotional am schwierigsten ist dabei der Umgang mit Kindern in prekären Lebensverhältnissen, zum Beispiel wenn vom Gericht Kindesentzug angeordnet wurde.“ Für den Gewerkschafter Boek ergeben sich aus dem breiten Aufgabenspektrum auch Konsequenzen für die Gerichtsvollzieher-Ausbildung. „Früher was der Job eher handwerklich-technisch. Heute nehmen Finanzstatusermittlungen und Grundrechtseingriffe immer mehr zu. Das sollte in der Ausbildung berücksichtigt werden. Wir vom Deutschen Gerichtsvollzieherbund plädieren deshalb für eine Fachhochschulausbildung. Das würde unseren Beruf aufwerten und auch bei der Nachwuchswerbung helfen.“ Den dbb-Podcast gibt es unter https://linktr.ee/dbb.online.
Der dbb-Landeschef in Berlin, Frank Becker, ist neuer Vorsitzender des Rundfunkrates des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Der 63-Jährige ist am 12. März 2025 bei der konstituierenden Sitzung des Gremiums einstimmig gewählt worden. Er wird vom dbb berlin und vom dbb brandenburg entsandt. Becker sieht „erheblichen Veränderungsdruck“ bei den Öffentlich-Rechtlichen. Nach seiner Wahl sagte er: „Ich danke dem Rundfunkrat für das Vertrauen und freue mich auf die gemeinsame Arbeit. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk insgesamt und der rbb im Besonderen stehen unter erheblichem Veränderungsdruck. Nur gemeinsam mit der Geschäftsleitung und der Belegschaft wird es uns gelingen, die vor uns liegenden Aufgaben zu meistern. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Sender in eine gute Zukunft führen. Berlin und Brandenburg brauchen eine kraftvolle und lebendige öffentlich-rechtliche Landesrundfunkanstalt.“
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