• Nein zu Gewalt an Frauen

Nein zu Gewalt an Frauen

Öffentliche Arbeitgeber müssen Position gegen Gewalt an Frauen beziehen

Die dbb bundesfrauenvertretung fordert einen besseren Schutz für Frauen vor Gewalt. „Neben politischen und gesellschaftlichen Akteuren sehen wir vor allem auch die Dienstherren und öffentlichen Arbeitgeber in der Pflicht, aufzuklären und niedrigschwellige Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Mitarbeiterinnen bereitzustelle. Nein heißt Nein, egal, ob es laut oder leise ausgesprochen wird“, machte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 5. Dezember 2016 deutlich.

Alarmiert blickt Wildfeuer in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse einer aktuellen EU-Umfrage zu geschlechterspezifischer Gewalt. Danach findet ein Viertel der Deutschen Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung der Frau unter bestimmten Umständen gerechtfertigt – etwa, wenn sie getrunken hat, leicht bekleidet ist oder, wenn sie flirtet und nicht eindeutig nein sagt. „Wir sind überrascht und schockiert, dass so viele Deutsche Vergewaltigung und Gewalt an Frauen billigen. Die Umfragewerte zeigen, dass wir noch viel mehr Aufklärungsarbeit vor uns haben – europaweit, aber eben auch hier in Deutschland“, betonte die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung.

Auch die im Sommer vom Bundestag beschlossene Verschärfung des Sexualstrafrechts in Folge der Übergriffe in der Silvesternacht in Köln sei nicht weitreichend genug, stellte Wildfeuer heraus. „Gesetze allein können den Gesinnungswandel nicht bewirken. Wir müssen das Thema aus der Tabuzone holen. Dafür brauchen wir gezielte Aufklärungskampagnen, am besten mit Unterstützung der EU-Kommission europaweit. Damit sexualisierte Gewalt und solche, die hinter verschlossenen Türen zu Hause oder aber auch im Arbeitskontext geschieht, nicht länger akzeptiert wird.“

Von den Vorgesetzten im öffentlichen Dienst erwartet die Chefin der dbb bundesfrauenvertretung eine klare Positionierung gegen Alltagssexismus und eine Null-Toleranz-Haltung gegenüber gewalttätigem Verhalten am Arbeitsplatz. „Vorgesetzte können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen“, so Wildfeuer.

Im Jahr 2017 plant die EU-Kommission, die Bürgerinnen und Bürger in Europa mit einer Kampagne für das Thema der Gewalt gegen Frauen in jeglicher Form zu sensibilisieren.

 

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