Öffentlicher Dienst braucht Zehntausende Stellen mehr für Flüchtlingsintegration
Der dbb fordert Zehntausende weitere Stellen im öffentlichen Dienst für die Integration der Flüchtlinge. „An vielen Stellen reagierten die Arbeitgeber auf den erhöhten Stellenbedarf durch den Flüchtlingszuzug im öffentlichen Dienst“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt am 19. Dezember 2016 der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. „Doch bei den Kommunen, etwa im Erziehungsdienst, in den Schulen, bei der Justiz und den Landespolizeien klaffen noch immer große Lücken.“
Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seien rund 5.000 und bei der Bundespolizei etwa 2.000 zusätzliche Stellen geschaffen worden. „Doch nicht nur die Erstaufnahme, sondern auch die längerfristige Integration der Flüchtlinge erfordert mehr Personal“, sagte Dauderstädt. „Wir müssen auch noch genauer herausfinden, welche Qualifikationen die Geflüchteten haben, damit sie eine passende Ausbildung anfangen können“, so der dbb Chef. „Insgesamt schätzen wir den dadurch entstehenden zusätzlichen Personalbedarf auf rund 30.000 Stellen.“
Die Arbeit im öffentlichen Dienst ändere sich durch die Migration. „Ohne interkulturelle Kompetenz geht es heute schon an vielen Stellen nicht mehr.“ Oft bräuchten die Mitarbeiter auch mehr Fremdsprachen als früher. „Das ist ein längerfristiger Wandel, der auch angesichts künftiger Migration nicht aufhören wird“, zeigte sich der dbb Bundesvorsitzende überzeugt.
Insgesamt fehlen dem Staat nach aktueller Einschätzung des dbb mehr als 160.000 Mitarbeiter. In den kommenden 15 Jahren scheiden zudem 1,5 Millionen altersbedingt aus dem öffentlichen Dienst aus.