• Karoline Herrmann, Vorsitzende der dbb jugend

Einkommensrunde Bund und Kommunen

Öffentlicher Dienst: Wertschätzung muss sich messbar widerspiegeln

Die Coronavirus-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Einkommensrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes beim Bund und in den Kommunen.

Die dbb Gremien beschlossen am 3. Juni 2020 in Anbetracht der aktuellen Lage nicht wie ursprünglich geplant eine konkrete Forderung, sondern Gespräche mit Arbeitgebern und Dienstherrn, in denen das weitere Vorgehen gemeinsam diskutiert werden soll. Die dbb jugend formuliert trotz der Abweichung vom Einkommensrunden-Fahrplan eine klare Botschaft: Ein leistungsfähiger krisenfester öffentlicher Dienst hat seinen Preis.

"Eigentlich wollten wir heute unsere Forderungen für die Einkommensrunde des öffentlichen Dienstes beim Bund und in den Kommunen beschließen, um im Spätsommer in die Verhandlungen mit dem Bund und den kommunalen Arbeitgebern einzusteigen. Aber es wäre unangebracht, die historische Ausnahmesituation, in der sich unser Land aufgrund der Coronavirus-Pandemie befindet, zu verkennen, gar zu ignorieren und einfach 'business as usual' zu machen", sagte dbb jugend Chefin Karoline Herrmann nach den Gremiensitzungen in Berlin am 3. Juni 2020. "Die Einigung auf intensive Gespräche der Sozialpartner und Spitzenorganisationen über das weitere Vorgehen ist eine angemessene Lösung, die uns allen einen gewissen zeitlichen Spielraum bringt, den wir in der noch immer akuten Pandemie-Lage brauchen", so Herrmann. Eine zentrale Botschaft gehe indes schon heute von der Beschäftigtenbasis deutlich an die Adresse von Arbeitgebern und Dienstherrn: "Die Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes waren es, die in den vergangenen Monaten die Stellung an allen Fronten gehalten und dafür gesorgt haben, dass unser Land bislang so vergleichsweise gut durch diese schwere Krise gekommen ist. Sie werden es auch maßgeblich sein, die die Aufbauarbeit managen, die vor uns liegt, um Land und Leute und insbesondere auch die Konjunktur wieder zum Laufen zu bringen. Das muss zwingend eingepreist werden und sich im Portemonnaie der Beschäftigten bemerkbar machen", unterstrich die dbb jugend Chefin.

Dass systemrelevante Berufe bis vor kurzem noch auf Balkonen als "Helden des Alltags" beklatscht wurden, müsse sich nun in messbarer Wertschätzung widerspiegeln, forderte sie. "Wie weit es damit her ist, wird sich in den nun beschlossenen Gesprächen mit Arbeitgebern und Dienstherrn zeigen", sagte Herrmann. "Wenn der Staat die Lufthansa mit neun Milliarden Euro unterstützt und der Autoindustrie mit einer Neukaufprämie unter die Arme greift, muss er ebenso in den öffentlichen Dienst investieren. Auch der ist als Standortfaktor ein ganz wesentlicher Konjunkturmotor und muss fit für die anstehenden Herausforderungen gemacht werden. Das geht nur mit attraktiven Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen und einer zeitgemäßen technischen Ausstattung. Dafür werden wir mit aller Kraft kämpfen - wo auch immer, wann auch immer. Eins muss allen klar sein: Ein leistungsfähiger krisenfester öffentlicher Dienst hat seinen Preis!"

 

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