Nachwuchsmangel im öffentlichen Dienst

Protestaktion der dbb jugend in Berlin: „Übernahme statt Befristung“

Mit einer Protestaktion vor dem Brandenburger Tor hat die dbb jugend am 10. September 2014 auf den rapide wachsenden Personalmangel im öffentlichen Dienst hingewiesen. "In den nächsten 20 Jahren treten fast 60 Prozent der Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand", erklärte Sandra Kothe, die Bundesvorsitzende der dbb jugend am Rande der Aktion in Berlin. "Die Ausbildungszahlen decken den entstehenden Bedarf überhaupt nicht."

Außerdem, so Kothe weiter, muss die Attraktivität der Ausbildung im öffentlichen Dienst generell gesteigert werden: "Die Bundesregierung hat selbst zugegeben, dass Übernahmegarantien ein wichtiger Aspekt bei der Berufswahl sind. Dennoch ist im öffentlichen Dienst die Zahl befristeter Stellen von unter 300.000 im Jahr 2002 auf aktuell über 400.000 gewachsen. Das schafft Unsicherheit und schreckt junge Menschen ab. Ergebnis: Eine kurzsichtige Personalbewirtschaftung zu Lasten des Nachwuchses."

Trotz drängender Rekrutierungsprobleme werden die öffentlichen Dienstherren nicht tätig, erklärte Kothe. Es gebe zudem immer noch kein übergreifendes Nachwuchsgewinnungsprogramm: "Da mussten wir als Gewerkschaft tätig werden. Seit fast einem Jahr wirbt der dbb deshalb mit den ‚Unverzichtbaren‘ flächendeckend an den deutschen Schulen für eine Ausbildung oder ein Studium im öffentlichen Dienst. Denn ohne qualifizierten Nachwuchs werden wir die Leistungsfähigkeit unseres Staates nicht aufrechterhalten können."

 

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