dbb Bildungsgewerkschaften

Schulgipfel: Gewerkschaften sind von den Ergebnissen enttäuscht

Die dbb Bildungsgewerkschaften sind nach dem Schulgipfel am 21. September 2021, zu dem Angela Merkel alle Kultusministerinnen und -minister der Länder ins Kanzleramt einlud, wenig zufrieden.

Bund und Länder hatten sich auf drei Dinge geeinigt: Dienstlaptops für Lehrende, IT-Administratoren für Schulen und eine Internetflatrate für Schülerinnen und Schüler. Bei der Umsetzung einer erfolgreichen Digitalisierung gehe es aber um wesentlich mehr, als um die Forderung nach Ausstattung, kommentierte Jürgen Böhm, dbb Vize und Vorsitzender des Verbands Deutscher Realschullehrer (VDR), die Ergebnisse. „Es geht hier um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die bester Rahmenbedingungen und transparenter Finanzierung bedarf.“ Die Digitalisierung in der Bildung müsse endlich zuverlässig und nachhaltig sichergestellt werden.

„Gigabit für alle, ein leistungsstarkes W-Lan, eine funktionierende Cloudtechnologie und Laptops für Lehrkräfte wie für Schülerinnen und Schüler sind von uns lange definierte Standards und bilden die digitale Grundausstattung für einen verlässlichen Distanzunterricht in der beruflichen Bildung“, sagte Joachim Maiß, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB).

Die Gewerkschaften hatten auch auf Fortschritte beim Infektionsschutz mit Blick auf die kalte Jahreszeit gedrungen und einheitliche Regeln für den möglichen Einsatz von Luftfiltern und Kohlendioxid-Messgeräten gefordert.

„Aktuell müssen die Voraussetzungen für zeitgemäßes gesundes Lehren und Lernen in öffentlichen Schulräumen in Zeiten der Pandemie für den Winter geschaffen werden“, sagte die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes (DPhV), Susanne Lin-Klitzing. Es ginge um die Planung und Finanzierung lokaler Lüftungskonzepte für die Schulen. „Wir erwarten ernsthafte Anstrengungen für gute Luftqualität in den Klassenzimmern – das ist das Mindeste, was wir angesichts der dauerhaft ansteigenden Infektionszahlen im Winter als Vorsorge brauchen“, so Lin-Klitzing weiter.

Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE) ist vom Schulgipfel und den Ergebnissen enttäuscht: „Was komplett fehlte war ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung. Die Diskussion um Schule ist defizitorientiert. Die Leistung der Schulleitungen und Lehrkräfte wird dabei nicht ausreichend gewürdigt. Viele Lehrkräfte laufen auf dem Zahnfleisch, weil sie neben dem ihren Aufgaben des Bildens und Erziehens zum Beispiel die Einhaltung der Hygieneregelungen kontrollieren, Kinder aus Risikogruppen digital begleiten und Elternabende unter Pandemiebedingungen ausrichten sollen“, kommentierte der VBE Bundesvorsitzende Udo Beckmann.

 

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