Verband Bildung und Erziehung (VBE)

Sprache schafft Bildungschancen

Kitaleitungen haben zu wenig Zeit für ihre Leitungsaufgaben. Außerdem wird in Kitas häufig in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet und es gibt große Probleme bei der Fachkräftegewinnung. Das zeigt eine anlässlich des Deutschen Kitaleitungskongresses in Düsseldorf am 19. und 20. März 2024 veröffentlichte Umfrage. Der VBE sorgt sich um die Sprachentwicklung der Kinder.

„Der Personalmangel an Kindertagesstätten bestimmt den Alltag. Das hat Konsequenzen! Wo kaum die Betreuung gewährleistet werden kann, bleibt die individuelle Förderung sprachlicher Kompetenz eine Wunschvorstellung. Das können wir uns aber nicht leisten. In den Jahren der Elementarbildung wird das Fundament für den weiteren Bildungserfolg gelegt. Doch es bleibt unklar, wie das gelingen soll, wenn nicht einmal annähernd genug Personal zur Verfügung steht. Wir fordern deshalb, dass sich die Politik stärker dafür verantwortlich fühlt, den Elementarbereich so auszustatten, dass die Bildungsbasis erfolgreich gelegt werden kann. Dazu gehört neben Personalgewinnungskampagnen, der angemessenen Bezahlung der Fachkräfte und einem attraktiven Arbeitsumfeld vor allem der Einsatz multiprofessioneller Teams“, erklärt Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), mit Blick auf die Ergebnisse des aktuellen DKLK-Meinungstrends.

Darin geben über die Hälfte der teilnehmenden Kitaleitungen an, in mehr als 20 Prozent der Zeit in Personalunterdeckung zu arbeiten. Das antworteten im letzten Jahr noch knapp 10 Prozent mehr. Sorge mache aber weiterhin, dass mehr als jede 7. Kitaleitung angibt, in über 60 Prozent dieser Zeit in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung zu arbeiten. Und es ist keine Besserung in Sicht. 84 Prozent der Kitaleitungen geben an, dass sich der Personalmangel im vergangenen Jahr verschärft hat. Deshalb wird bei drei Viertel der Kitas Personal eingestellt, das noch vor wenigen Jahren wegen unzureichender Qualifikation nicht eingestellt worden wäre.

Die Umfrage stand in diesem Jahr unter dem Schwerpunkt „Sprachliche Bildung“. Obwohl drei von vier Befragten tendenziell zufrieden mit der sprachlichen Bildung an ihrer Kita sind, berichtet ein Drittel der Kitaleitungen, über keine speziell für den Bereich qualifizierte Fachkraft zu verfügen. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass es eine hohe Nichtpassung von 63,5 Prozent gibt, wobei Kinder eine Sprache sprechen, die nicht vom Personal gesprochen wird (oder umgekehrt). Neckov erläutert: „Wenn die Fachkräfte vor Ort nicht die Muttersprache der Kinder sprechen, kann es eine Hürde in der Kommunikation und auch bei der Vermittlung der deutschen Sprache darstellen. Bei Personalgewinnungskampagnen sollte daher darauf geachtet werden, Menschen, die fehlende sprachliche Passungen ausgleichen können, bevorzugt anzuwerben. Dies gilt auch für das multiprofessionelle Team.“

 

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