dbb bundesseniorenvertretung
Staatliche Unterstützung darf nicht nur Berufstätigen helfen
Die dbb bundesseniorenvertretung lehnt die Pläne von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine steuerfreie Einmalzahlung an Beschäftigte im Kampf gegen die steigende Inflation ab.
„Eine Arbeitgeber-Einmalzahlung würde erneut nur Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen, die aktiv im Erwerbsleben stehen. Rentnerinnen und Rentner sowie Pensionärinnen und Pensionäre blieben damit zum dritten Mal außen vor“, kritisierte der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung Horst Günther Klitzing am 28. Juni 2022. „Schon das Energie-Entlastungspaket ist komplett an den Senioren vorbeigegangen. Von der an das Wohngeld gekoppelten Entlastung besonders bedürftiger Menschen profitieren nur wenige, weil der Empfängerkreis zu viel eng gewählt ist. Und jetzt soll die ältere Generation wieder leer ausgehen, obwohl besonders Bezieherinnen und Bezieher schmaler Renten und Pensionen viel stärker von steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten betroffen sind als beispielsweise gutverdienende Erwerbstätige. Das ist ein Skandal!“
Das Gießkannenprinzip tauge nicht dazu, zwischen verschiedenen Lebensrealitäten in Deutschland zu differenzieren. Darüber hinaus sei die an die mögliche Arbeitgeberleistung gekoppelte Aufforderung an die Gewerkschaften, dafür in kommenden Lohnrunden auf einen Teil ihrer Einkommensforderungen zu verzichten, tarifpolitisch fragwürdig, weil damit einmalige Hilfen gegen lineare Lohnsteigerungen aufgerechnet würden.
Klitzing appellierte an die Bundesregierung, die Lebensleistung der älteren Generation anzuerkennen und sie endlich an den Ausgleichsmaßnahmen zu beteiligen: „Seniorinnen und Senioren haben erheblich dazu beigetragen die Bundesrepublik zu einer der robustesten Wirtschaftsnationen der Welt zu machen. Sie dürfen jetzt nicht zu den großen Verlierern der Krise werden.“