Einkommensrunde 2020 Bund und Kommunen

„Statt Anstand zu zeigen, gehen die Arbeitgeber auf Abstand zu den Beschäftigten"

Mit diesen Worten beschrieb die Vorsitzende der dbb jugend, Karoline Herrmann, das Verhalten der Arbeitgeberseite in den letzten Wochen. „Noch vor einigen Monaten wurden wir von Balkonen aus beklatscht und jetzt bekommen wir die Klatsche", so Herrmann vor rund 150 Demonstrierenden in Berlin. „Rechnungen lassen sich davon wohl kaum bezahlen."

Dass auch ein weiteres Argument der Arbeitgeberseite, nämlich das der Jobsicherheit im öffentlichen Dienst, nicht dazu dient, die Forderungen als maßlos abzustempeln, zeigt das Fehlen einer verbindlichen Regelung zu Übernahme der Auszubildenden. „Nur mit einer verbindlichen Regelung kann der öffentliche Dienst flächendeckend attraktiv für junge Menschen sein,“ betonte Herrmann.

Hintergrund:

Die Gewerkschaften fordern u.a. eine Einkommenserhöhung um 4,8 %, mind. 150 € (Laufzeit 12 Monate), Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikumsentgelte um 100 €, Arbeitszeitangleichung Ost an West, Verbesserungen für den Pflegebereich sowie die Reduzierung der 41-Std.-Woche für Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte. Vom TVöD sind etwa 2,5 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Rund 2,3 Millionen Arbeitnehmende des Bundes und der Kommunen sowie weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie rund 225.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Die dritte Verhandlungsrunde ist für 22./23.10.2020 in Potsdam verabredet.

 

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